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Küken schlüpfen nicht nach 21 Tagen, was kann ich tun?

Man lernt es schon in der Schule: Hühner brüten drei Wochen. Normalerweise knacken Hühnerküken nach einer Brutzeit von 21 Tagen das Ei. Das ist aber nur eine Pi mal Daumen-Regel, denn es gibt Tiere, die schon am 20. Tag das Licht der Welt erblicken, und solche, die sich damit noch etwas Zeit lassen. Wenn am 21. Tag noch nicht alle Küken da sind, ist das deshalb kein Grund zur Panik.

Küken schlüpfen nicht nach 21 Tagen

Diese Faktoren beeinflussen den Schlupftermin:

  • Genetik
  • Bruttemperatur
  • Alter der Bruteier

Ob ein Küken am 20. oder vielleicht sogar schon am 19. Tag oder erst am 22. oder 23. Tag schlüpft, hängt manchmal von der genetischen Veranlagung und der Rasse ab.

Marans schlüpfen zum Beispiel tendenziell etwas später, Zwerghühner oft etwas früher. Viele Züchter vermuten, dass auch das Alter der Bruteier die Brutdauer beeinflusst. So sollen die Küken aus länger gelagerten Eiern später schlüpfen als jene aus frischen.

Ein früher Schlupf ist auch bei einer etwas höheren Bruttemperatur von etwa einem halben Grad festzustellen. Eine etwas niedrigere Bruttemperatur verzögert in der Regel den Schlupf.

Küken beim Schlüpfen helfen
Schon gewusst? Ein sicheres Zeichen, dass es bald soweit ist, sind Löcher in der Schale. Auch beginnen die Küken kurz vor dem Schlupf zu piepsen und manche Eier wackeln. Ist eine Schale angepickt, dann dauert es oft mehrere Stunden, bis das Küken schlüpft. Bis zu 24 Stunden ist völlig normal. Dauert dieser Prozess länger, dann ist wahrscheinlich etwas nicht in Ordnung und das Küken steckt fest.

Ab wann wird es kritisch?

Ab dem 24. Tag ist es Zeit, sich Gedanken zu machen. Zumeist stimmt mit den bislang noch nicht geschlüpften Küken irgendetwas nicht. Eventuell sind sie bereits tot.


Zeichen, dass das Küken tot ist

Manchmal wartet der Hühnerzüchter vergebens. Fast alle Küken sind bereits geschlüpft. Nur noch ein oder wenige Eier liegen intakt in der Brutmaschine. Es vergeht ein Tag, noch einer, und es tut sich nichts.

In einem solchen Fall ist es an der Zeit, nachzusehen. Am besten nutzt man dazu eine Schierlampe. Zeigt sich folgendes im Schein der Lampe, dann ist davon auszugehen, dass das Küken tot ist:

  • stark vergrößerte Luftblase
  • umherschwimmende Teilchen
  • Flüssigkeitsansammlungen
  • keine Bewegungen erkennbar

Schwimmt beim Schütteln Flüssigkeit hin und her, ist es am besten, das Ei sofort zu entsorgen. Sieht das Innere normal aus, sind jedoch auch nach mehreren Minuten keine Bewegungen zu erkennen, dann öffnet man das Ei an der Stelle der Luftblase vorsichtig mit einer Schere oder einem anderen spitzen Gegenstand. Beim Blick ins Innere bewegt sich auch dann meistens nichts mehr und das Küken ist tot.


Einen frühen Tod schnell erkennen

Es macht keinen Sinn, abgestorbene oder unbefruchtete Eier bis zum Schluss in der Brutmaschine zu lassen. Das bringt mitunter auch hygienische Probleme, denn Eier mit verfaultem Inhalt sind Keimschleudern und können platzen.

Wer die Eier mit einer Lampe durchleuchtet, weiß sofort, was er aussortieren kann. Das sogenannte Schieren empfiehlt sich am 8. Tag und noch einmal mit zwei Wochen.


Das Küken schlüpft nicht: mögliche Ursachen:

  • Missbildungen
  • Erbschäden, zum Beispiel durch Inzucht
  • allgemeine Schwäche
  • Wasserablagerungen im Körper
  • Koordinationsstörungen
  • Organschäden
  • falsche Lage im Ei
  • Festkleben im Ei

Normalerweise befindet sich im stumpfen Ende des Eis die Luftblase. Der Oberkörper des Kükens ist dieser zugewandt. Die Beine liegen am Körper und der Kopf steckt unter dem rechten Flügel.

Schlüpft das Küken aus dem Ei, dann nimmt es den Kopf aus dem Flügel, durchstößt die Luftblase, beginnt zu atmen und pickt mit dem Schnabel am stumpfen Eiende an der Schale. Der Eizahn erleichtert ihm die Arbeit. Mit den Beinen stemmt es sich von der Schale ab.

Das Öffnen der Schale ist für das Küken sehr anstrengend. Es legt deshalb immer wieder Pausen ein. Irgendwann dreht es sich um die eigene Achse und schlitzt das Ei mit dem Schnabel ringsherum auf. Mit einem Ruck befreit es sich aus der Schale.

Ist das Küken zu schwach, missgebildet oder liegt es falsch herum im Ei, dann erschwert das den Schlupf oder macht ihn gar unmöglich. Viele Küken sterben schon kurz vor dem Einsetzen der Atmung. In dieser sensiblen Phase schaffen es viele Jungtiere vor allem dann nicht, wenn sie falsch im Ei liegen oder unter sonstigen Problemen leiden.

Schon gewusst? Viele Schlupfprobleme lassen sich auf eine falsche Bebrütung zurückführen. Das betrifft die Bruttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Wendung.

Was tun, wenn das Küken festklebt?

Ist das Küken festgeklebt, dann ist das Ei oft schon angepickt und es geht nicht weiter. In den meisten Fällen stimmt die Luftfeuchtigkeit nicht. Ist diese zu niedrig, dann trocknet das Ei zu stark aus. Die eingetrocknete Eihaut klebt an der Schale fest und mit ihr das Küken. Ein zu lange offen stehendes Loch begünstigt ebenfalls das Eintrocknen und Festkleben.

Wenn die Eihaut angetrocknet ist kann man dem Küken aus dem Ei helfen

Doch auch andere Probleme hängen mit der Luftfeuchtigkeit zusammen. War diese während der Brut zu hoch, dann konnte zu wenig Flüssigkeit aus dem Ei verdunsten. Dadurch blieb die Luftblase zu klein und das Küken leidet während des Schlüpfens an Sauerstoffmangel. Im schlimmsten Fall bekommt das Kleine zu wenig Luft und erstickt.

Unser Tipp: Normalerweise ist ein Knacken der Eischale nicht zu empfehlen. In vielen Fällen ist der Dottersack noch nicht eingezogen und das Küken ist auch ansonsten noch nicht bereit für den Schlupf.

Ab dem 24. Tag oder wenn das Küken im Ei festklebt, sollte man doch mal nachsehen und das Ei vorsichtig im Bereich der Luftblase ein wenig öffnen. Die eingetrocknete Eihaut weicht man mit etwas lauwarmem Wasser vorsichtig auf und schiebt sie sachte beiseite.

Häufig ist das Küken fehlgebildet oder nicht lebensfähig. Der verantwortungsbewusste Tierhalter erlöst das Küken schnell und schmerzlos. Das ist besser, als qualvoll in der Schale zu verenden.