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Ideale Bruttemperatur bei Hühnern?

Viele Hühnerhalter wünschen sich Küken von ihren eigenen Tieren und schaffen sich deshalb eine Brutmaschine an. Dass es bis zum Schlupf etwa 21 Tage dauert, ist klar. Unklarheiten gibt es aber oft bei der Bruttemperatur bei Hühnern.

Bruttemperatur Hühner

Die optimale Bruttemperatur bei Hühnern

Wer die Eier von der Henne auf herkömmliche Weise ausbrüten lässt, muss sich hinsichtlich der Temperatur keine Gedanken machen. Die Küken schlüpfen unter natürlichen und somit optimalen Bedingungen.

Wird eine Henne zur Glucke, dann verändert sich nicht nur ihr Verhalten, sondern auch ihre Temperatur. Die ohnehin schon hohe Körpertemperatur, die beim Huhn zwischen 39,8 und 43,6 Grad liegt, steigt noch etwas an.

Auf dem Bauch entsteht der Brutfleck. Das ist eine besonders gut durchblutete, nackte Stelle. Beim Brüten wendet die Glucke die Eier immer wieder und sorgt somit für ein gleichmäßiges Erwärmen. Das bringt die Eier letztendlich auf eine Temperatur von etwa 37,8 Grad.

Küken unter der Glucke

Die Temperatur in der Brutmaschine

Ein guter Brutapparat ahmt das natürliche Brutverhalten perfekt nach. Das betrifft das Wenden, die Luftfeuchtigkeit und auch die Temperatur.

Die ideale Bruttemperatur liegt beim Haushuhn von:

  • Tag 1 bis Tag 17 bei 37,8 Grad Celsius.
  • Tag 18 bis Tag 21 sind 37,5 Grad optimal.

Abweichungen von dieser Norm können den Embryo im Ei stark schädigen und die Schlupfrate negativ beeinflussen.


Die perfekte Bruttemperatur bei anderen Hühnervögeln

Neben dem Haushuhn brüten viele Geflügelhalter auch Wachteln, Puten und Perlhühner aus.

Bruttemperatur Wachteln

Bei der Wachtel beträgt die Bruttemperatur bis zum Schlupf am 17. oder 18. Tag konstant 37,8 Grad.

Bruttemperatur bei Wachteln

Bruttemperatur Perlhühner

Perlhuhneier brütet der Geflügelhalter:

  • von Tag 1 bis Tag 23 bei 38,3 Grad
  • von Tag 23 bis 26 bei 38 Grad aus
Bruttemperatur Perlhühner

Bruttemperatur Puten

Puteneier erwärmt der Brutapparat

  • bis zum 22. Tag auf 37,6 Grad.
  • von Tag 23 bis 28 sind es lediglich 37,2 Grad
Bruttemperatur Puten
Unser Tipp: Während Motorbrüter über eine automatische Temperaturregulierung verfügen, ist beim Flächenbrüter eine regelmäßige Wärmeüberprüfung sinnvoll. Hierzu misst der Hühnerhalter die Temperatur an der Eioberkante. Ein sensibler Temperaturregler und ein gutes Brutthermometer tragen zu einer erfolgreichen Brut bei.

Was passiert bei zu hoher Bruttemperatur?

Werden die Küken zu heiß gebrütet, dann reduziert das die Schlupfrate und bringt gesundheitliche Nachteile.

Bei einer zu hohen Bruttemperatur ergeben sich folgende Probleme:

  • Missbildungen an Füßen, Schnäbeln und anderen Körperteilen
  • blutige Schnäbel
  • zu kurzer Flaum
  • nicht eingezogenes Eidotter
  • zu später Schlupf
  • zu früher Schlupf

Was passiert bei zu niedriger Temperatur?

Eine zu niedrige Bruttemperatur verursacht folgende Schäden:

  • Missbildungen an verschiedenen Körperteilen
  • zu früher Schlupf
  • zu später Schlupf
  • blutiger Nabel
  • Steckenbleiben im Ei
  • Küken kommt nicht aus der Schale
  • Küken schlüpft zu groß
Schon gewusst? Bei der Naturbrut verlässt die Glucke immer mal wieder für kurze Zeit das Nest, um zu fressen und zu trinken. In dieser Zeit verlieren die Eier an Temperatur.

Ein kurzzeitiges Abkühlen ist also nicht schlimm. Längere Brutpausen sollte man generell vermeiden, doch in den meisten Fällen entwickeln sich die Küken auch nach einem mehrstündigen Stromausfall völlig normal. Besondere Vorsicht ist in den ersten sechs Tagen geboten.


Welche Temperatur ist für das Lagern von Bruteiern ideal?

Damit sich die Küken optimal entwickeln, ist nicht nur der Brutvorgang an sich, sondern auch die Qualität der Bruteier entscheidend. Und diese hängt von der Lagerdauer und -temperatur ab.

Bruteier lagern

Im Idealfall sind die Eier möglichst nicht älter als eine oder maximal zwei Wochen.

Am besten lagert man die Bruteier in einer acht bis 15 Grad kühlen Umgebung. Höher als maximal Zimmertemperatur ist nicht zu empfehlen, weil es dann zu einer vorzeitigen und fehlerhaften Keimbildung kommen könnte.

Unser Tipp: Wer schon im Februar die Brutmaschine anwerfen möchte, sollte darauf achten, dass die Eier keinen Frost abbekommen oder unter 5 Grad abkühlen.

Die Wohlfühltemperatur nach dem Schlupf

Nicht nur während der Brut, sondern auch nach dem Schlupf benötigen die Küken Wärme. Frisch geschlüpft liegt die Körpertemperatur des kleinen Hühnchens bei etwa 40 bis 41 Grad.

Küken ist nur mit Hilfe aus dem Ei geschlüpft

Damit das Küken seine Körpertemperatur hält, ist eine warme Umgebung wichtig. Eine eigenständige Regulierung der Körpertemperatur ist erst nach Ausbildung des Gefieders möglich. Bis dahin benötigen die Jungtiere eine Wärmequelle. Hierfür eignen sich Rotlichtlampen, Heizspiralen oder Wärmeplatten sehr gut.

Wärme für die Küken

Die Wärmequelle darf aber nicht den kompletten Kükenstall bedecken, sondern den Tieren auch die Möglichkeit bieten, sich in kälteren Regionen aufzuhalten.

Schon gewusst? Küken aus der Naturbrut suchen unter den ausgebreiteten Flügeln der Glucke Wärme und Schutz. Die Wärmeplatte ahmt dieses natürliche Verhalten am besten nach.
Unser Tipp: In den ersten vier Tagen fühlt sich das Küken bei einer Temperatur von etwa 34 Grad am wohlsten. Nach einer Woche darf es ruhig zwei Grad kälter sein. Für ein bis zwei Wochen alte Küken sind knapp 30 Grad ideal. Der Hühnerhalter überprüft die Temperatur in Bodennähe mit einem Thermometer und hängt die Wärmelampe entweder höher oder niedriger.