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Eine Hühnervoliere für den gesicherten Freilauf

Hühner sind glücklich, wenn sie draußen im Freien scharren. Doch nicht immer ist es möglich, den Tieren unbegrenzten Freilauf zu ermöglichen. Als Alternative gibt es die Hühnervoliere.

Hühnervoliere

Was ist eine Hühnervoliere?

Eine Voliere für Hühner ist ein von allen Seiten und auch von oben eingezäunter Bereich, den die Tiere nicht verlassen können. Das unterscheidet die Voliere vom zumeist großflächigeren eingezäunten Hühnerfreilauf. Während viele Tierhalter den Auslauf mit Geflügelnetzen flexibel begrenzen, ist eine Voliere zumeist feststehend.


Diese Vorteile bietet eine Hühnervoliere

Eine Hühnervoliere ist eine praktische Anschaffung, die folgende Vorteile bietet:

  • sicherer Freigang auch bei Abwesenheit oder Verhinderung des Besitzers
  • bessere Kontrollmöglichkeit
  • ausbruchsicher
  • weniger Arbeit und mehr Komfort
  • Schutz vor Beutegreifern

Eine Hühnervoliere ist praktisch, weil sie den Tierhalter deutlich entlastet. Nicht immer bleibt genug Zeit, um abzuwarten, bis alle Hühner abends auf ihrer Stange sitzen. Eine raubtiersichere Voliere macht das Einsperren in vielen Fällen überflüssig.

Wenn die Hühner die Freifläche außerhalb der Voliere nutzen, so ist es dennoch möglich, den Auslauf für einen bestimmten Zeitraum auf das Gehege zu beschränken. Das ist vor allem im Krankheitsfall oder während des Verreisens ideal, weil das morgendliche Rauslassen und abendliche Einsperren entfällt.

Hühner in einer Voliere

Hühner in der Voliere lassen sich aufgrund des eingeschränkten Bewegungsradius leichter kontrollieren. Die Eier liegen nicht über das ganze Grundstück verteilt mal unter diesem und dann wieder unter dem anderen Busch. Auch frisch gesäte Rasenflächen und Gemüsebeete sind auf diese Weise gut geschützt. Im dicht besiedelten Raum oder bei der Haltung an einer viel befahrenen Straße hindert die Voliere die Tiere an der Flucht.

Unser Tipp: Klare Vorteile bietet eine Hühnervoliere auch bei Stallpflicht, beispielsweise beim Ausbruch der Geflügelgrippe. In vielen Bundesländern ist es erlaubt, den Tieren Freigang in einer engmaschigen Voliere zu bieten. Voraussetzung hierfür ist das Abdecken des Dachs mit einer Folie oder einem anderen geeigneten Material. Im Idealfall weist das Dach eine leichte Neigung auf, damit Schnee und Regen gut abrutschen.

Die raubtiersichere Voliere

Rundum geschlossene Volieren bieten im Idealfall einen effektiven Schutz vor Greifvögeln und Beutegreifern wie Mardern und Füchsen.

Hühnervoliere bietet Schutz vor Raubtieren

Da sich vor allem Füchse gerne unter dem Zaun durchgraben, muss die Hühnervoliere auch von unten gesichert sein. Hierfür eignen sich folgende Methoden:

  • fester Untergrund
  • ebenerdig angebrachtes Volierengitter
  • außen liegender Gitterrand
  • senkrechter Untergrabschutz

Wer seine Voliere mit einem festen Untergrund ausstattet und den Boden entweder betoniert oder mit Platten auslegt, verhindert, dass Beutegreifer von unten in das Gehege eindringen. Damit sich die Hühner in der Voliere wohl fühlen, bedeckt man anschließend den Boden mit Erde oder Sand.

Sand als Boden der Voliere

Füchse graben einen halben Meter weit und mehr. Deshalb ist es sinnvoll, dass der feste Untergrund mindestens einen Meter vom Zaun gemessen in die Voliere hineinreicht.

Alternativ dazu legt der Hühnerhalter den Boden mit einem rostfreien, robusten Volierengitter aus und bedeckt dieses anschließend mit Erde.

Auch ein außerhalb des Zauns liegender Gitterrand verhindert das Untergraben. Dieser Rand ist im Optimalfall mindestens 40 bis 50 Zentimeter breit.

Eine weitere Möglichkeit ist der tiefliegende Untergrabschutz. Hierfür fräst man einen etwa 50 Zentimeter tiefen Graben an jenen Stellen, an denen später der Zaun verläuft. Das Volierengitter erstreckt sich dann aus einer Tiefe von etwa 50 Zentimetern nach oben bis zum Dach. Die Pfosten liegen dementsprechend tief in der Erde. Alternativ dazu füllt der Hühnerhalter die Rinne mit Betonplatten oder Rasenbordsteinen oder er gießt sie mit Beton aus.

Unser Tipp: Da Füchse gut klettern, muss das Dach stabil sein. Ein einfaches Netz hält die Räuber oft nicht von ihrem Vorhaben ab.

Der Aufbau einer Voliere für Hühner

Eine Voliere besitzt einen einfachen, aber funktionalen Aufbau. Sie besteht aus mehreren Pfosten und einem Volierengitter.

Pfosten an der Hühnervoliere

Die Pfosten sind aus Kunststoff, Metall oder imprägniertem Holz gefertigt und dienen zum einen der Eckbegrenzung und zum anderen der Stabilität.

Unser Tipp: Eine kleine Voliere mit einer Größe von etwa zwei mal zwei Metern kommt in der Regel mit vier Eckpfosten aus. Bei größeren Gehegen sind weitere Pfosten im Abstand von etwa eineinhalb bis zwei Metern erforderlich.

Die Anzahl der Stangen richtet sich auch nach der Stärke des Volierengitters. Je instabiler das Gitter, desto mehr Pfosten sind notwendig. Diese halten am besten in Beton und lassen sich auch gut in einem Zug in einen betonierten Untergrabschutz integrieren. Das Anbringen des Volierengitters erfolgt nach dem Aushärten des Betons.

Gitter an der Hühnervoliere
Unser Tipp: Beim Kauf des Volierengitters sollte man nicht am Material sparen. Punktgeschweißte und verzinkte Produkte bereiten länger Freude.

Neben der Maschenweite spielt auch die Dicke des Drahts eine große Rolle. Je dicker der Draht und je engmaschiger das Geflecht, desto besser.

Marder schlüpfen durch etwa fünf Zentimeter große Löcher. Mauswieseln und Ratten reichen schon drei Zentimeter und weniger. Ein Volierengitter mit rechteckiger Struktur ist einem Sechseckgeflecht vorzuziehen. Letzteres weist eine geringere Stabilität auf und lässt sich von Raubtierzähnen leicht aufbeißen.


Die Tür

Der Hühnerhalter betritt das Gehege entweder durch eine eigens hierfür angefertigte Tür, die sich direkt an der Voliere befindet. Oder er kommt hintenrum durch den Stall in das Gehege.


Das Dach

Entweder überspannt man das Dach mit dem Volierengitter und erhält so eine regen- und luftdurchlässige Fläche, die die Hühner lediglich am Fortfliegen hindert und Greifvogelattacken unmöglich macht, oder man entscheidet sich für eine stabilere Variante.

Natürlich gibt es auch eine elegantere, aber aufwändigere und teurere Lösung vom Zimmermann. Um einen tragfähigen Dachstuhl für ein Blech- oder Ziegeldach zu erhalten, benötigt man auch zwecks der Statik die Hilfe des Experten.

Leichtere Dächer mit Dachpappe lassen sich mit ein bisschen Geschick selbst herstellen. Hier sorgt ein auf zwei Pfosten aufliegender Querbalken für Stabilität. Das Dach besitzt eine leichte Neigung und wird durch Latten und Bretter gestützt.


Verschiedene Volierenarten

Im Idealfall nutzen die Hühner direkt von der Voliere aus den Zugang zum Stall. Entweder schließt das Gehege an den Stall an oder das Hühnerhaus ist in die Voliere integriert. Im Fachhandel gibt es vor allem für eine kleinere Hühnerschar verschiedene Modelle mit innenstehendem Häuschen. Ohnehin greifen viele Tierhalter auf die Fertigvolieren zurück.

Diese zumeist rechteckigen Modelle verfügen zumeist über ein Spitzdach und sind alternativ auch mit Plane erhältlich. Der Vorteil an diesen Volieren ist die bereits eingebaute Tür. Es gibt auch bogenförmige Fertigvolieren.

Unser Tipp: Im Fachhandel sind Volieren für Hühner in unterschiedlichen Maßen erhältlich. Ein großer Auslauf ist besser als ein kleiner. Im Idealfall stehen jedem Huhn etwa vier bis fünf Quadratmeter zur Verfügung.

Alternativen zur herkömmlichen Hühnervoliere

Wer clever ist, nutzt das vorhandene Angebot der Baumärkte.

Folgende Produkte eignen sich zur Herstellung einer Voliere für Hühner:

  • Carport
  • Stabmattenzaun
  • Maschendrahtzaun
  • Hundezwinger

Ein Carport ist eine chice Lösung, denn es verfügt über ein stabiles Balkenkonstrukt und ein festes Dach. Mit einem Volierendraht umwickelt entsteht im Handumdrehen ein schöner Hühnerauslauf.

Stabmattenzäune sind sehr robust und deshalb für den Volierenbau beliebt. Diese haben aber wie der Maschendrahtzaun den Nachteil, dass kleinere Beutegreifer leicht durch die Löcher schlüpfen.

Auch bei Hundezwingern sind die Gitterabstände oft zu groß. Mit einem Volierendraht lassen sie sich aber gut nachrüsten.

Fazit: Eine Voliere ersetzt zwar nicht den großen Freilauf, sie ist aber eine lohnende Investition für Notfälle und für mehr Komfort. Wer den Bau einer Voliere plant, erkundigt sich am besten beim zuständigen Bauamt, denn die Gesetze unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland.