Den Hühnerstall richtig isolieren
Vor allem in kleinen Hühnerställen sind die Tiere den Extremtemperaturen oft ungeschützt ausgeliefert. Steht der Stall in der prallen Sonne, dann heizt er sich im Sommer zu sehr auf. Im Winter verwandeln sich die Hühnerhäuser in eiskalte Tiefkühltruhen. Das ist unangenehm, denn in der kalten Jahreszeit verbringen die Tiere besonders viel Zeit im Innenbereich.
Deshalb ist es wichtig, den Hühnerstall zu isolieren. Die Isolierung schützt sowohl vor großer Kälte als auch vor starker Hitze.
Wann ist das Isolieren des Hühnerstalls sinnvoll?
Leben die Hühner in einem gemauerten Stall mit dicken Wänden, dann ist eine Isolierung zumeist überflüssig. Die Temperaturschwankungen halten sich zumeist in Grenzen.
Sinnvoll ist eine Dämmung deshalb vor allem bei freistehenden Holzställen. Auch die Lage spielt eine wesentliche Rolle.
In Gegenden mit strengem Frost und heißen Sommern lohnt sich eine Dämmung mehr als in Regionen mit ganzjährig eher gemäßigtem Klima. Steht das Hühnerhaus geschützt im Tal umgeben von weiteren Gebäuden, dann sind die Voraussetzungen für einen Stall ohne Dämmung besser als bei Alleinlage auf einem windigen Hang.
Folgende Hühner mögen es kuschelig warm:
- Serama
- Moderner Englischer Zwergkämpfer
- Ancona
- Holländisches Haubenhuhn
- Bergischer Kräher
- Houdan
- New Hampshire
Diese Hühnerrassen sind besonders winterhart:
- Appenzeller Barthuhn
- Rheinländer
- Orpington
- Schwedisches Blumenhuhn
- Proveis-Ultentaler
- Steinpiperl
- Sulmtaler
- Cochin
- Brahma
- Wyandotten
- Westfälischer Totleger
Vorteile einer Isolierung
Das sind die Vorteile eines isolierten Hühnerstalls:
- angenehmere Umgebungstemperatur
- geringerer Energieverbrauch spart Futterkosten
- Wasser friert nicht so schnell ein
- besserer Schallschutz (Krähen klingt von außen leiser)
- geringere Heizkosten
- höhere Legeleistung
Hühner, die weder extremer Kälte noch starker Hitze ausgesetzt sind, fühlen sich wohler und leben gesünder. Bei Kälte benötigen die Tiere besonders energiereiches Futter, um den körpereigenen Wärmehaushalt aufrecht zu erhalten. Ist der Stall gut isoliert, dann sinkt somit der Futterbedarf.
In gedämmten Ställen friert auch die Tränke seltener ein und den Hühnern steht meistens rund um die Uhr frisches Wasser zur Verfügung.
Die Isolierschicht fungiert außerdem als Lärmschutzwand. Sie schluckt laute Geräusche, sodass das Krähen des Hahns gedämpft nach außen dringt.
Wer seinen Hühnerstall heizt, spart mit der Dämmung Stromkosten. Ein weiterer positiver Effekt ist eine verbesserte Legeleistung. Die meisten Hennen legen in den Wintermonaten ohnehin schlechter oder gar nicht mehr. Extreme Kälte begünstigt den Abfall der Legeleistung, während ein relativ warmer Stall die Eiproduktion positiv beeinflusst. Hennen, die weniger Nahrungsenergie für die Erzeugung von Körperwärme verschwenden, sind besser dazu in der Lage, das Futter in Eier umzuwandeln.
Die Nachteile der Dämmung
Falsch oder zu dicht isoliert leidet die Belüftung. Die Luft zirkuliert nicht mehr und es kommt kein frischer Sauerstoff in den Stall. Das tut den Hühnern nicht gut. Dennoch ist eine dichte Isolierung wichtig, damit sich keine Milben in den Nischen einnisten.
Bei einem späteren Abriss des Hühnerstalls fällt oft viel Isoliermaterial an, das gesondert entsorgt werden muss.
Hühnerstall isolieren – diese Möglichkeiten gibt es
Um einen Hühnerstall zu isolieren, eignen sich folgende Dämmstoffe:
- Styropor
- Glaswolle
- Schafwolle
- Mineralwolle
- gepresste Holzspäne
Styropor lässt sich besonders leicht verlegen, weil es in Plattenform vorliegt. Glas-, Schaf- und Mineralwolle sind auch lose erhältlich. Sie eignen sich zum Ausstopfen von Zwischenräumen. Am einfachsten lassen sich Dämmplatten beziehungsweise -matten aus Isolierwolle verwenden.
Hühnerstall isolieren – so geht’s
Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Hühnerstall zu isolieren: von innen oder von außen.
Wer von außen isoliert, spart sich das Ausräumen des Innenbereichs. Der Nachteil ist, dass sich für die anschließende Verkleidung nur witterungsbeständiges Material eignet. Einfache, unbehandelte Holzbretter aus Fichte oder Kiefer reichen hierfür nicht aus. Wichtig ist auch eine gute Abdichtung von oben, damit kein Regen oder Tauwasser in die Dämmschicht eindringen kann. Das erfordert manchmal eine Verlängerung des Dachvorsprungs.
Schneller geht oft die Isolierung von innen. Damit das Dämmmaterial hält, bringt der Hühnerhalter eine Lattung an der Stallwand an. Die Abstände der Latten entsprechen der Breite der Dämmplatten, die man nur noch zwischen die Latten klemmen muss. Über die Isolierung kommt eine Verkleidung aus Holz, zum Beispiel Nut und Feder, Hartfaser- oder Rigipsplatten. Damit sich in den Ritzen kein Ungeziefer einnistet, füllt man diese mit Silikon oder verdeckt sie mit einer Holz- oder Edelstahlleiste. Eine Kalkschicht auf der Innenverkleidung schützt zusätzlich gegen Milben.
Alternativen zur aufwändigen Isolierung des Hühnerstalls
Wenn es schnell gehen soll oder keine dauerhafte Lösung gewünscht ist, eignen sich auch an der Wand gestapelte Strohballen sehr gut zur Isolierung. Wärmelampen sorgen ebenfalls zeitweise für mehr Gemütlichkeit. Zieht es im Stall, dann lassen sich die Ritzen mit Decken luftdicht verschließen.