Was sind die leisesten Hühner – 5 leise Rassen über die sich auch der Nachbar freut!
Die Hühnerhaltung bietet viele Vorteile. Die Tiere liefern frische Eier, leckeres Fleisch und sind schön anzusehen. Allerdings haben Hühner auch Nachteile, denn sie sind nicht die leisesten Tiere. Vor allem viele Nachbarn fühlen sich durch das aufgeregte Gegacker der Hennen und das laute Krähen des Hahns gestört.
Welche Hühner sind besonders leise?
Kleine Hühner, kleiner Lärm. Unter den leisesten Hühnerrassen befinden sich viele Zwerge, die von Natur aus leiser krähen und gackern. Ihre Stimmlage ist zumeist höher und sie krähen weniger kraftvoll. Dazu gehören beispielsweise das Chabo, Serama, Sebright und Bantam.
Außerdem sind Tiere mit ruhigerem Temperament oft weniger gesprächig. Sie geraten seltener in Aufregung und gackern dementsprechend weniger.
Bei den Hähnen überzeugen häufig die Vertreter größerer Rassen mit einem angenehmeren, weil tieferen Krähton. Somit gibt es sowohl für die Liebhaber kleiner als auch mittlerer und großer Rassen das passende Huhn.
Diese fünf Hühnerrassen sind relativ leise:
1. Chabo
2. Serama
3. Brahma
4. Sundheimer
5. Orpington
1. Das Chabo
Das kleine Chabo-Huhn gehört zu den leisesten Vertretern seiner Art. Mit ihren kurzen Beinchen, den langen Schwanzfedern und der stolz hervorgewölbten Brust sind vor allem die Hähne eine imposante Erscheinung.
Die Ursprünge der japanischen Zwerghuhnrasse liegen in China. Hinweise auf die Existenz der Rasse gibt es bereits seit dem 16. Jahrhundert.
Die Hennen erreichen ein Gewicht von bis zu 600 Gramm. Die Hähne sind mit maximal 700 Gramm etwas schwerer. Die Tiere stehen in einer großen Farbenvielfalt zur Auswahl.
Aufgrund ihrer geringen Größe und des leisen Krähens der Hähne erfreuen sich die Chabo-Hühner bei Hobbyhaltern großer Beliebtheit. Viele Nachbarn tolerieren die putzigen Hühnchen sogar in Stadtsiedlungen und Stadtgärten.
2. Das Serama
Das kleinste aller Hühner überzeugt ebenfalls mit einer leisen Stimme. Viele dieser Tiere passen mit einer Größe von etwa 15 bis 25 Zentimetern in eine geöffnete Männerhand. Sie eignen sich gut für die Volierenhaltung und sind deshalb die perfekte Alternative für Hühnerfreunde mit wenig Platz.
Seramas stammen ursprünglich aus Malaysia, sind inzwischen aber in weiten Teilen der Welt verbreitet. Das Angebot an Farbschlägen ist facettenreich, sodass sich leicht eine kunterbunte Hühnertruppe zusammenstellen lässt.
Das Serama ist das ideale Huhn für Wohngegenden. Die Hähne besitzen kein besonders stark ausgeprägtes Stimmvolumen. Sie krähen hoch und leise.
Seramas fassen schnell Vertrauen und begeistern mit ihrer freundlichen Art. Allerdings sind sie kälte- und nässeempfindlicher als andere Rassen und im Winter nur bedingt für die Freilandhaltung geeignet.
Da die Hühnchen aufgrund ihrer geringen Größe schnell auch kleineren Beutegreifern zum Opfer fallen, findet man sie oft in Volieren. Vor allem Jungtiere sind durch Katzen, Marder, Krähen und Elstern gefährdet.
3. Das Brahma
Das Brahma ist eine nordamerikanische Hühnerrasse, die seit etwa 1850 existiert. Sie lässt sich auf eine Kreuzung von Malaien, Chittagong-Hühnern und Cochins zurückführen und trägt somit viel asiatisches Blut in sich. Der Name der Rasse leitet sich vom indischen Fluss Brahmaputra ab.
Im 19. Jahrhundert kamen die ersten Tiere nach Europa. Ihr breiter Körperbau machte sie zum perfekten Fleischlieferanten. Die Hähne bringen ein Gewicht von bis zu etwa fünf Kilogramm auf die Waage.
Auffallend ist ihre imposante Größe, ihr üppiges Gefieder und die stolze Haltung. Brahmas gibt es in etwa neun Farbschlägen. Die Läufe sind stark befiedert.
Der Bewegungsdrang ist bei den riesigen Brahmas weniger stark ausgeprägt. Der allgemein ruhigere Charakter spiegelt sich in der Akustik wider. Die meisten Brahma-Hähne sind nicht besonders krähfreudig. Sie krähen zumeist tief und kurz, was viele Menschen als angenehmer empfinden.
Ihr Schrei ist aus der Ferne nicht so stark wahrnehmbar und weniger aufdringlich. Anstatt vor Aufregung wild umherzulaufen und laut zu gackern, fallen viele Brahmas in Extremsituationen tot um. Sie vertragen keinen starken Stress und erleiden relativ leicht einen Herzschlag.
4. Das Sundheimer
Auch das älteste Zweinutzungshuhn Badens zählt eher zu den ruhigeren Typen. Das Sundheimer Huhn ist nach einem Gemeindeteil der baden-württembergischen Stadt Kehl benannt.
Die Ursprünge der Rasse reichen bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts zurück. Damals kreuzte man die heimischen Landrassen mit Nordfranzösischen und Belgischen Kämpfern und später mit Dorkings, Brahmas und Wanzenauer Hähnen.
Die Hähne der kompakten Rasse erreichen ein Gewicht von etwa 3,5 Kilogramm. Mit rund 180 Eiern pro Jahr sind die Hennen fleißige Eierlieferanten, die auch im Winter gut legen.
Das Sundheimer Huhn erfreut sich bei Menschen, die ihre Hühner gerne im Garten halten, zunehmender Beliebtheit. Das liegt am freundlichen Charakter und der raschen Zutraulichkeit der Tiere. Sundheimer fliegen kaum und die Hähne halten sich mit dem Krähen zurück.
Die ruhigen Eigenschaften des Huhns sorgten für einen starken Aufschwung der Rasse. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, denn in den 1990er Jahren schrumpfte der Bestand derart, dass das Sundheimer Huhn zeitweilig auf der Roten Liste der bedrohten Geflügelrassen stand.
5. Das Orpington
Ein eher ruhiger Geselle ist auch das Orpington-Huhn. Entstanden ist die Hühnerrasse gegen Ende des 19. Jahrhunderts in England. Sie ist eine Schöpfung von William Cook, der unter anderem Croad-Langschans, Minorkas und Plymouth Rocks mit anderen Rassen kreuzte. Es entstand ein schweres Huhn mit gutem Fleischansatz und akzeptabler Legeleistung.
Orpington-Hähne erreichen ein Gewicht von bis zu 4,5 Kilogramm und sind somit etwas leichter als das Brahma. Auffallend ist der würfelförmige, sehr kompakte Körper mit dem dichten Gefieder. Orpington-Hühner gibt es in vielen verschiedenen Farbschlägen.
Orpingtons überzeugen mit einem ruhigen Temperament. Die Hähne krähen angenehm tief und auch nicht allzu häufig. Die Hennen sind allgemein gelassen und friedlich, sodass sich ihr Gegacker in Grenzen hält. Zudem fassen Orpingtons oft schnell Vertrauen zum Menschen.
Generell krähen alle gesunden Hähne. Unterschiede gibt es in der Tonlage, der Ruflänge und Häufigkeit. Zudem spielt die Stimme eine Rolle. Ein Hahn, der zwar oft, dafür aber tief und unaufdringlich kräht, nervt weniger als ein Gockel, der schrille und kreischende Töne von sich gibt.
Viele Hühner erzeugen mehr Lärm
Wer viele geschäftige Hühner in seinem Garten hält, erzeugt einen dementsprechend höheren Lärmpegel und verärgert die Nachbarn umso schneller. Das ist nicht anders wie in der Schule oder bei Großveranstaltungen. Die Laute der einzelnen Individuen summieren sich und bilden eine als störend empfundene Geräuschkulisse.
Deshalb spielen nicht nur Rasse und Temperament eine Rolle, sondern vor allem die Anzahl jener, die die Geräusche verursachen.
Bei den Hähnen ist das noch drastischer. Da der Hahn mit dem Krähen seine Dominanz bekundet, führt dies bei den anderen Hähnen zu einem starken Konkurrenzverhalten. Die Gockel schaukeln sich gegenseitig hoch. Wenn einer kräht, dann krähen oft alle, entweder gemeinsam oder nacheinander.
Da in einer großen Schar Gockel fast immer irgendeiner etwas zu sagen hat, sind die Anwohner einer nahezu permanenten Beschallung ausgesetzt.
Wer die Anzahl der Hähne auf ein Exemplar reduziert, senkt somit auch den Geräuschpegel.