Hühnerrassen für Anfänger – 10 Robuste Hühner, die viele Eier legen
Es gibt verschiedene Hühnerrassen, die auch dem Anfänger viel Freude bereiten und für tolle Erfolgserlebnisse sorgen. Die ersten Eier im Nest machen unheimlich stolz. Für den Einsteiger eignen sich deshalb vor allem robuste und einfach zu haltende Rassen ohne große Ansprüche und mit einer guten Legeleistung. Außerdem spielt auch das Aussehen eine Rolle.
Auswahl der Hühnerrasse – Diese Kriterien beachten
Hühnerrassen für Anfänger sind im Idealfall:
- wetterfest
- legefreudig
- freundlich
- ruhig
- robust
- hübsch anzusehen
Hühner sollen Spaß machen. Im Idealfall sind sie ein optisches Highlight im Garten. Besonders die auffallend bunten oder extravagant gefiederten Tiere wecken das Interesse des Hühnerneulings. Dennoch ist es sinnvoll, nicht nur auf das Aussehen, sondern auch auf die körperliche Verfassung und den Charakter zu achten. Robuste und gesunde Vögel bereiten auf lange Sicht gesehen mehr Freude.
Ebenso wünschen sich viele Gartenbesitzer möglichst zutrauliche, ruhige und nette Hühner, die auch auf dem Grundstück bleiben und nicht davonflattern.
Da die meisten Menschen die Hühner der Eier wegen halten, ist auch die Legeleistung wichtig. Bei Rassehühnern liegt sie meist etwas unter dem Niveau der Hybriden. Dennoch überwiegen die Vorteile den Nachteil einer etwas geringeren Eierproduktion.
10 Hühnerrassen für Anfänger
Wyandotte
Mit knapp 4 Kilogramm werden die Hähne der Wyandotten relativ schwer. Die Hennen legen schöne Eier, und zwar etwa 180 auf das Jahr verteilt. Wyandotten stammen ursprünglich aus den USA. Sie besitzen einen gemütlichen Charakter. Sie fliegen kaum und verbringen ihren Tag lieber mit der Futtersuche.
Wyandotten gibt es in zahlreichen Farbschlägen. Typisch für die Rasse sind der Rosenkamm, die gelben Läufe und die orangenrot leuchtenden Augen.
Orpington
Orpingtons gibt es in der großen Originalvariante und als Zwergform. Die hübschen Tiere besitzen einen würfelförmigen Körper und wirken ziemlich pummelig.
Orpingtons gibt es in verschiedenen Farbschlägen. Die Hühner sind relativ ruhig und fliegen kaum. Es genügt zumeist ein etwa ein Meter hoher Zaun zur Begrenzung. Im ersten Jahr legen die Hennen bis zu 180 Eier. Schwere Hähne des großen Schlags erreichen ein Gewicht von etwa 5 Kilogramm.
Araucana
Das Araucana ist ein friedliches Huhn aus Südamerika. Die Tiere begeistern mit einer außergewöhnlichen Optik. Araucanas besitzen keine Schwanzfedern, dafür aber kurze, abstehende Federbüschel an den Ohren.
Das Besondere sind die grünen Eier, von denen das Huhn etwa 180 im Jahr liefert.
Araucanas sind lebhafter und flinker als Orpingtons oder Brahmas und benötigen deshalb etwas mehr Platz und eine sichere Umzäunung.
Sundheimer
Mit einem Eigewicht ab etwa 55 Gramm und einer Legeleistung von 200 Eiern im Jahr bietet das Sundheimer Huhn klare wirtschaftliche Vorteile. Die weißen Tiere sind friedlich und gute Winterleger.
Die Hühner besitzen Federfüße. Sundheimer sind keine guten Flieger und fühlen sich auch in Kleingärten wohl. Farblich erinnern sie an das Sussex, ein ebenfalls anfängertaugliches Huhn.
Vorwerk
Verträglich, robust und schnell zutraulich ist das Vorwerkhuhn. Der Hühnerhalter kann mit rund 160 Eiern im Jahr rechnen. Ihr dichtes Untergefieder macht die Hühner wetterhart. Wer einen großen Auslauf besitzt, braucht im Sommer wenig zufüttern, denn die Tiere suchen sich ihre Mahlzeit gerne selbst.
Die frühreifen Hennen beginnen mit etwa 5 Monaten mit dem Eierlegen. Im Winter pausieren sie meistens.
Barnevelder
Die friedlichen Hühner aus Holland legen rund 180 große Eier pro Jahr. Diese besitzen eine schöne dunkelbraune Farbe. Vor allem Menschen, die zu ihren Hühnern gerne eine enge Beziehung aufbauen, sind von dieser Hühnerrasse für Anfänger begeistert.
Der friedliche und duldsame Charakter bringt jedoch den Nachteil mit sich, dass sich Barnevelder in der Gesellschaft anderer Rassen oft nicht wohl fühlen und bei Rangstreitigkeiten schnell den Kürzeren ziehen.
Bielefelder Kennhuhn
Das Bielefelder Kennhuhn heißt Kennhuhn, weil man schon beim Küken erkennen kann, ob es sich um einen Hahn oder eine Henne handelt. Mit bis zu 230 Eiern im Jahr ist das Kennhuhn eine der legefreudigsten Hühnerrassen für Anfänger.
Die Hähne erreichen ein Gewicht von rund 4 Kilogramm und besitzen somit eine stattliche Figur. Lobenswert ist die ruhige und ausgeglichene Art.
Rote Rhodeländer
Die Legeleistung der Roten Rhodeländer liegt bei beachtlichen 180 Eiern im Jahr. Die freundlichen Tiere entstanden aus einer Kreuzung mit Cochins und Malaien im US-Bundesstaat Rhode Island.
Die Hühner nutzen ihre Flügel nur im Notfall und bleiben normalerweise auf dem Boden. Zumeist genügt deshalb ein niedriger Zaun. Rhodeländer sind verträglich mit anderen friedlichen Rassen.
Brahma
Brahmas sind die Riesen unter den Hühnern. Sie erreichen eine beachtliche Größe und ein Gewicht von bis zu fünf Kilogramm. Mit rund 140 Eiern pro Jahr ist die Legeleistung mäßig.
Brahmas besitzen befiederte Füße. Sie werden schnell zutraulich und flattern nur extrem selten bei kaum ausgeprägter Fluchttendenz. Die brutlustigen Vögel benötigen relativ wenig Platz und lieben ein ruhiges und gemütliches Zuhause. Lärmende Kinder, Hunde und viel Stress mögen sie nicht.
Schwedisches Blumenhuhn
Das Schwedische Blumenhuhn ist ein recht farbenfrohes Huhn, das im Jahr etwa 180 cremefarbige Eier legt. Jedes Huhn sieht anders aus. Typisch ist ein gesprenkeltes Gefieder.
Die relativ schweren Tiere erreichen ein Gewicht von maximal drei Kilogramm, sind robust und wetterfest. Im Auslauf zeigen sie sich bei der Futtersuche sehr eifrig. Schwedische Blumenhühner sind ideal für Menschen, die sich eine bunte Truppe wünschen.
Kann man unterschiedliche Rassen miteinander halten?
Die oben beschriebenen Hühnerrassen für Anfänger eignen sich in der Regel gut zur Vergesellschaftung untereinander.
Wichtig ist, dass die Hühner über ähnliche Eigenschaften verfügen und zwar hinsichtlich der Wetterfestigkeit und des Charakters. Eher ungeeignet sind zum Beispiel Rassen wie der Bergische Kräher. Sie sind nicht nur relativ scheu, sondern auch kälteempfindlicher. Ebenfalls kälteempfindlich, dafür aber zutraulicher sind Holländische Haubenhühner. Viele Exoten wie das außergewöhnlich befiederte Houdan-Huhn eignen sich nicht für die ganzjährige Freilandhaltung bei jeder Witterung.
Zudem gibt es Rassen mit aggressiven Hähnen, beispielsweise die Kämpfer. Diese bringen viel Streit und Unruhe in die Hühnerschar.
Wie viele Hühner sollte ich als Anfänger kaufen?
Hühner fühlen sich nur im Beisein von Artgenossen wohl. Deshalb sollten es mindestens drei Hennen sein. Ideal für den Anfänger sind vier bis fünf Hennen. Hier ist der Pflegeaufwand überschaulich und die Hühner lassen sich leichter kontrollieren.
Später kann man immer wieder mal ein Tier dazukaufen, so dass sich die Anzahl der Hühner im Lauf der Zeit den individuellen Bedürfnissen entsprechend einpendelt.
Braucht man unbedingt einen Hahn?
Unbedingt nicht. Die Hennen legen auch ohne männliche Hilfe ihre Eier. Dennoch macht erst ein Hahn die Hühnerschar komplett. Er verteidigt seine Hennen und schlichtet Streit. Außerdem bietet er optische Vorzüge.
Wer die Möglichkeit hat, sollte seinen Hennen deshalb einen Gockel gönnen. In Siedlungsgebieten stört häufig das laute Krähen. Hier ist es zumeist sinnvoll, auf einen Hahn zu verzichten.
Was ist besser? Rassehühner oder Hybriden?
Viele Anfänger kaufen ihre Hühner beim gewerblichen Händler. Dieser bietet eine Auswahl an legestarken Hybridhühnern. Neben den weißen und braunen Industriehühnern gibt es auch spezielle Züchtungen für den Hobbyhalter. Dazu gehören Sussex-Hybrid, Maran-Hybrid, Grünleger, Bovans, Königsberger sowie gesperberte Varianten. Auch an diesen Hühnern hat man seine Freude.
Viel schöner ist jedoch das Original. Echte Marans legen zum Beispiel wirklich schokoladenbraune Eier, während die Maran-Hybriden lediglich dunklere Eier hervorbringen. Außerdem macht es Spaß, alte Hühnerrassen zu erhalten und sich an der Vielfalt zu erfreuen.
Sind Zwerghühner eine Alternative für kleine Gärten?
Nicht immer. Manche Zwergrassen sind oft lebhafter als die größere Variante. Sie benötigen deshalb mindestens ebenso viel Auslauf. Allerdings ist der Platzbedarf im Stall geringer. Wer nur einen kleinen Stall besitzt, sollte über die Anschaffung einer ruhigen Zwergrasse nachdenken.
Zwerg-Orpingtons oder Zwerg-Barnevelder sind beispielsweise geeignete Hühnerrassen für Anfänger.