Rhodeländer
- Ursprungsland
- Amerika
- Eigewicht
- 58 Gramm
- Legeleistung
- 200 Eier / Jahr
- Gewicht Hahn
- 4,00 Kg
- Gewicht Henne
- 3,00 Kg
- Bruttrieb
- Flugfähigkeit
Das Rhodeländer ist ein produktives Legehuhn, das mit Leistungs- und Sozialstärke gleichermaßen punkten kann. Aufgrund seiner Charakteristika stößt es bei einer großen Zielgruppe auf Gefallen und kommt auch bei Kindern und Hühner-Unerfahrenen gut an.
Legeleistung und Details zum Ei
Das Rhodeländer ist ein ehemaliges Wirtschaftshuhn und produziert Eier in überdurchschnittlicher Zahl. In den ersten zwei Jahren legt es jeweils bis zu 200 Stück und selbst danach bricht die Leistungszahl nicht nennenswert ein.
Allerdings wird im Winter eine wetterbedingte und temperaturabhängige Pause gemacht, innerhalb welcher sich die Hennen von der anspruchsvollen Legetätigkeit erholen.
Die Eier der Rhodeländer sind braun und wiegen im Durchschnitt 58 Gramm.
Die Rhodeländer sind jedoch nicht nur als Langzeitleger bekannt, sondern auch für ihr saftiges Fleisch. Da sie frohwüchsig sind, ist die Schlachtreife bereits nach wenigen Monaten erreicht. Auch die Hennen entwickeln sich schnell und legen bereits ab dem vierten Lebensmonat ihr erstes Ei.
Das Rhodeländer ist ein Leistungshuhn und deshalb weniger aufs Brüten, denn aufs tägliche Legen bedacht. Es ist also eines seltenes Spektakel, wenn der natürliche Reproduktionsvorgang gelingt. Erfolgreicher ist die Ammenbrut oder das künstliche Inkubieren.
Haltung
Das Rhodeländer ist ein familientaugliches Anfängerhuhn. Das typische Charakterbild ist ruhig, zutraulich und zahm. Anders als bei anderen Hühnerrassen trifft diese Beschreibung vor allem auf die männlichen Tiere zu.
Seine Verträglichkeit stellt das Rhodeländer nicht nur im menschlichen Umgang unter Beweis. In der Regel verhält es sich auch gegenüber anderen Hühnern sozial. Inwiefern die Vergesellschaftung gelingt, steht jedoch in Abhängigkeit zum vorhandenen Platz. Außerdem ist die Geschlechtsverteilung (deutlicher Hennenüberschuss) relevant.
Sein geringes Krähverlangen ist im Sinne einer guten Nachbarschaft besonders angenehm. Allerdings wird die Krähfrequenz nur heruntergefahren, wenn die Haltungsumstände stimmen. Gerade bei einer internen Meinungsdifferenz kommt es vor, dass die Rhodeländer Hähne lauthals gegen die missliche Gruppenzusammenstellung protestieren.
Freilauf und Hühnerstall
Das Rhodeländer ist ein robustes Huhn, dass selbst rauen Wetterlagen trotzt. Einen aufwändigen Wetterschutz muss der Hühnerhalter deshalb nicht installieren.
Auch bezüglich der Umzäunung ist der bauliche Aufwand eher durchschnittlich bis gering. Denn obwohl das Rhodeländer gut fliegen kann, macht es von seiner Flugfähigkeit für gewöhnlich kaum Gebrauch. Sofern es die Grundstückslage erlaubt, kommt aber auch der offene Freilauf in Betracht.
Rhodeländer kommen zwar auch mit durchschnittlichen Platzverhältnissen aus, allerdings ist das Risiko von Rangkonflikten auf engem Raum vergleichsweise hoch. Vor allem die Hähne und Tiere unterschiedlicher Rassen geraten ohne Ausweichmöglichkeiten leicht in Streit. Um eine verträgliche Gruppe mit mehreren Hähnen zusammenzustellen, ist die großflächige Außenhaltung deshalb zu empfehlen.
Dadurch, dass die Hühner gute Futtersucher sind, kann der Halter die Zufütterung im Sommer reduzieren. Die Freilandhaltung zahlt sich also auch in wirtschaftlicher Hinsicht aus.
Herkunft
Das Rhodeländer Huhn stammt aus dem östlichen Küstengebiet Amerikas. Seinem Herkunftsort verdankt es auch dem Namen (Rhode Island).
Etwa 1860 züchtete man dort unter Einkreuzung der Italiener, der Maleienhühner, der Cochins und der asiatischen Shanghai- und Javahühner ein starkes Legehuhn heran.
Aufgrund seiner Optik und der Zwiefunktion breitete sich das Rhodeländer Huhn im rasanten Tempo innerhalb der eigenen Landesgrenzen aus und kam 1901 schließlich auch bei uns in Deutschland an.
Obgleich viele gute Legerassen durch Aufkommen der modernen Industriehühner an Interessenten verloren, ist das Rhodeländer in puncto Zuchtbestand noch immer recht gut aufgestellt.
Viele private Züchter halten das Rhodeländerhuhn und auch der Zuchtverein verbucht einen hochwertigen Bestand.
Im Gegensatz zu anderen Hühnerrassen fällt es deshalb leicht, die Zuchtergebnisse mit Frischblut aufzuwerten und an geeignete Rassetiere zu kommen. Zugunsten der Tiere erübrigt sich dadurch oft ein strapaziöser Transport und der Kaufinteressent findet sein Wunschtier lokal.
Optik
Das Rhodeländer hat einen Körper in Backsteinform. Die Brust ist langgezogen und liegt tief, der Rücken verläuft nahezu waagerecht und die Hennen haben einen üppig runden Legebauch. Das Gefieder ist voll und der Hahnenschwanz verhältnismäßig kurz. Auch der Hennenschwanz nur normal befiedert und erscheint kurz und dezent.
Anerkannte Rhodenländer Farbschläge
Je nach Farbschlag sind unterschiedliche Kammformen erlaubt. Während rote Rhodenländer auch einen Einfachkamm haben dürfen wird bei weißen Tieren jedoch nur der Rosenkamm toleriert.
Die Kehl- und Ohrenlappen sind bei den Hähnen vergleichsweise groß, letztere sind weiß und erstere, so wie Kamm, Augen und Gesichtshaut, rot.
Unabhängig von der Gefiederfarbe sind die Läufe orange oder gelb.
Die Hähne sind maximal vier und Hennen höchstens drei Kilo schwer.
Derzeit sind durch den BDRG nur dunkelrote Tiere (sowohl Groß- als auch Zwergform) anerkannt, obgleich es bereits weiße Tiere gibt.