Paduaner
- Ursprungsland
- Italien
- Eigewicht
- 50 Gramm
- Legeleistung
- 120 Eier / Jahr
- Gewicht Hahn
- 2,50 Kg
- Gewicht Henne
- 1,50 Kg
- Bruttrieb
- Flugfähigkeit
Wie bei Zierrassen üblich, entstehen durch ihre optischen Merkmale besondere Anforderungen.
Legeleistung und Details zum Ei
Das Paduaner Huhn ist eher ein Ziergeflügel denn ein Leistungstier. Mit 120, rund 50 Gramm schweren, weißen Eiern fällt die Legequote nicht sehr überzeugend aus. Allerdings werden einige Zuchtlinien mittlerweile auf bessere Leistungswerte optimiert.
Die Brustlust der Paduaner ist so gering, dass die Bezeichnung „Nichtbrüter“ für diese Rasse durchaus angemessen ist.
Haltung
Das Paduaner Huhn hat einen freundlichen Wesenskern. Da es jedoch erhöhte Ansprüche an Unterkunft und Pflege hat, ist die Haltung nur erfahrenen Hühnerhaltern oder wirklich ambitionierten Neulingen zu empfehlen.
Bei der Eingliederung in eine bestehende Paduaner-Gruppe reagieren die Hähne auf die Neuzugänge bisweilen aggressiv. Wenn der Hahn den Schutz der Hennen übernimmt, sind diese aggressiven Tendenzen manchmal auch gegenüber dem eigenen Halter festzustellen.
Hühnerstall und Auslauf
Durch die Hauben, die Bärte und die kleinen Kopfpunkte sind die Paduaner gegen Erfrierungen geschützt. Allerdings brauchen sie aufgrund ihres üppigen (Kopf-) Gefieders einen umfänglichen Nässeschutz:
- Trockene, (teil-) überdachte und windgeschützte Stallungen.
- Bei Regen, Tau und Schnee sollte die Außenfläche temporär verschlossen sein. Alternativ dazu eignen sich Untergründe mit kurzem oder ohne Grün. Wichtig ist, dass die Feuchtigkeit bei der Futtersuche nicht im Kopfgefieder hängen bleiben kann.
- Die Tränken und Futterspender sollten für Haubenhühner geeignet sein (Beispiel: Nippeltränke zum Aufhängen), da verklebtes Gefieder zum Federpicken animieren kann. Außerdem nisten sich in den durchfeuchteten Federn gerne Parasiten ein, weshalb der Ungezieferschutz zu den Prioritäten zählt.
Die Paduaner Hühner haben keine großen Ansprüche an den Platzbedarf, da sie weder ausgiebig scharren noch dafür bekannt sind, dass sie Flugmanöver unternehmen. Da sie Raubtiere aufgrund der Haube erst spät registrieren, braucht ihr Auflauf aber eine schützende Struktur.
Herkunft
Die Geschichte der Haubenhühner – noch ehe sie als Paduaner klassifiziert worden sind – ist lang. Das belegen Bildnachweise und archäologische Funde aus der frühen nachchristlichen Zeit (etwa 10 bis 80 n. Chr.).
Die gezielte Zucht begann aber erst vor rund 500 Jahren und liegt damit noch nicht ganz so weit zurück.
Aufgrund der optischen Eigenschaften war das Interesse an den Haubenhühnern schon immer ziemlich groß, sodass die Paduaner im 18. Jahrhundert in Deutschland und dessen Nachbarländern schon weit verbreitet warten.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde für die Merkmale des Huhns dann ein eigener Rassestandard formuliert. Das Paduaner ist eines der ersten Hühner, für das es ein verbindlich definiertes Zuchtziel gab.
Im Rahmen des Deutschen Geflügelkongresses 1869 kam dann die offizielle Bezeichnung als „Paduaner“ hinzu.
Bis heute sind die Ursprünge aber weitestgehend ungeklärt. Obwohl der Rassename auf die italienische Stadt Padua hindeutet, kann die genetische Abstammung sowohl auf asiatische Vorfahren, auch auf das russische Pawlowskaja und auf das europäische Landhuhn zurückzuführen sein.
Aufgrund der geringen Bestandsgrößen tun sich die Züchter der Paduaner ziemlich schwer. Gerade bei dem blau gesäumten Farbschlag (der am unterrepräsentiertesten ist), kann es sehr schwierig sein, an Frischblut zu gelangen.
Durch das mangelnde Interesse hat das Paduaner nicht einmal einen eigenen Sonderverein.
Zudem wird der Rasseerhalt durch die Zuchtvorgaben (Haube mit guter Sichtfreiheit, keine Überstruppung, üppiger Bart etc.) erschwert. Unerfahrene Hobbyzüchter zeigen sich aufgrund dessen leider immer wieder abgeschreckt.
Optik
Das Paduaner Huhn ist eine leichtgewichtige Zierrasse vom Landhuhnschlag. Die Hennen unterscheiden sich unter anderem dadurch von ihren männlichen Artgenossen, dass sie eine waagerechte Körperhaltung einnehmen, während die Hähne aufrecht stehen.
Das Gewicht der Hähne liegt zwischen 2 und 2,5 kg. Die Paduaner-Henne hat mit 1,5 kg für eine Großhuhnrasse ein auffallend niedriges Minimalgewicht (zum Vergleich: viele Zwerghuhnrassen wiegen im Durchschnitt 1,3 kg). Die Paduaner sind also verhältnismäßig leicht und werden klein bis mittelgroß.
Die Federstruktur ist enganliegend-glatt bzw. bei der Zwergform auch entgegen der Wuchsrichtung aufgestellt (gestruppt).
Die Besichelung der Hähne steht rechtwinklig ab, ist breit und mittellang. Das kurze Schwanzgefieder den Hennen ist demgegenüber etwas stärker abgeflacht.
Die Vollhaube/Rundhaube ist das optische Hauptmerkmal. Sie ist zu kugelförmig aufgebauscht. Heutiges Zuchtziel: Obgleich die Kopfbefiederung ausladend gestaltet ist, bleibt der Sichtbereich des Paduaners frei.
Kamm, Kehllappen und Ohrenscheiben sind beim Paduaner Huhn nicht vorhanden oder minder ausgeprägt. Aufgrund der üppigen Gesichtsbefiederung (Bart und Haube), sind die Gesichtsmerkmale – mit Ausnahme der braunen Augen – nicht zu sehen.
Die Farbe des Schnabels ist an die grau-blaue Färbung der befiederten Läufe angelehnt.
Anerkannte Paduaner Farbschläge
Gemäß dem BDRG kommt das große Paduaner Huhn in den folgenden nein Farbvarianten vor:
- Silber-schwarzgesäumt
- Gold-schwarzgesäumt
- Chamois-weißgesäumt
- Schwarz
- Weiß
- Blau-gesäumt
- Gesperbert
- Perlgrau
- Tollbunt
Neben der Großrasse sind auch die Zwerg-Paduaner in acht Farbschlägen anerkannt.