Orpington
- Ursprungsland
- England
- Eigewicht
- 55 Gramm
- Legeleistung
- 160 Eier / Jahr
- Gewicht Hahn
- 4,50 Kg
- Gewicht Henne
- 3,50 Kg
- Bruttrieb
- Flugfähigkeit
Das Orpington ist ein englisches Huhn, das am besten mit den Attributen ruhig, sozial und liebevoll beschrieben wird. Optisch sticht es durch das dichte Gefieder hervor, das ihm aufgrund der kompakten Körperform ein würfelartiges Aussehen verleiht. Das Tolle an dem flauschigen Vogel ist, dass er sogar zahm werden und mit seinem Halter kuscheln kann.
Legeleistung und Details zum Ei
Die Stärke der Orpingtons ist ihre Mastfähigkeit. Als Fleischlieferanten sind sie aufgrund des schnellen Wachstums und der Körpermasse optimal.
Allerdings reduziert sich durch das hohe Gewicht die Legefähigkeit. Wer seine Orpingtons nicht nur schlachten, sondern auch ihre Eier kosten will, sollte deshalb darauf achten, dass die Hennen normalgewichtig sind.
Ein gesundes Huhn produziert etwa 160 Eier im Jahr. Obwohl die Legehenne damit keine Höchstwerte erzielen kann, hat sie den Vorteil, dass sie auch bei niedrigen Temperaturen noch Eier legt.
Allerdings setzen die Orpington-Hennen während sie brüten vollständig mit dem Legen aus. Aufgrund ihrer starken Brutbereitschaft, ist das ein Szenario, dass sich mehrmals jährlich ereignen kann.
Haltung
Das Orpington ist ein friedliches Huhn, das schnell Vertrauen fasst und sich sogar zähmen lässt. Für die Familienhaltung ist es deshalb ideal.
Außerdem sind die Orpingtons vergleichsweise still und eignen sich somit auch für ein dicht besiedeltes Nachbarschaftsgebiet.
Im Verbund mit rassefremden Hühnern neigen die Orpingtons zur Unterwürfigkeit, weshalb eine Vergesellschaftung nicht oder nur mit ruhigen Hühnerrassen zu empfehlen ist.
Im Umgang mit anderen Orpingtons sind die Hühner aber sehr sozial. Sie halten bei Gefahr zusammen und helfen sich bei der Kükenaufzucht untereinander aus.
Dennoch ist wichtig, dass die männlichen Tiere genügend Fläche haben, um sich aus dem Weg zu gehen. Wenn sie miteinander groß geworden sind, ist die Mehr-Hahn-Haltung in der Regel kein Problem.
Freilauf und Hühnerstall
Das Orpington ist ein schweres Huhn, das kaum fliegen und hohe Zäune deshalb nicht überwinden kann. Eine Einfriedung von einem Meter Höhe reicht deshalb vollkommen aus.
Weil das Orpington ein ruhiges Wesen hat, ruht es außerdem sehr gern. Bewegungsangebote, wie einen scharrbaren Untergrund im Außenbereich oder Versteckmöglichkeiten, nimmt es zwar wahr, diese müssen aber nicht zwangsläufig draußen sein. Für das Orpington kommt also theoretisch auch eine reine Innenhaltung in Betracht.
Wichtig ist nur, dass die Nester groß genug sind, die Sitzstangen tief hängen und dass es sich frei bewegen kann.
Ausstellungshühner und Legehennen profitieren in manchen Punkten sogar davon, wenn sie ausschließlich drinnen sind: So wird das Gefieder vor Verfärbungen durch Regen und Sonne geschützt. Außerdem gehen weniger Eier verloren (die Orpingtons legen die Eier nämlich gern querbeet).
Herkunft
Das Orpington ist ein englisches Huhn, das genetisch vor allem auf das Langschan, das Minorka und das Plymouth Rock zurückzuführen ist. Zur Erzüchtung der sekundären Farbschläge (alle außer Schwarz) flossen aber noch andere Rassen ein.
Ende des 19. Jahrhunderts stellte der Ursprungszüchter seine neuen Rassehühner vor, allerdings hatte die Bevölkerung kein besonderes Interesse daran. Erst mit Aufbesserung der Wirtschaftseigenschaften (Überlieferungen zufolge legte das Orpington bis zu 340 Eier im Jahr) nahm die Nachfrage allmählich zu.
Im Laufe der Zeit spaltete sich das Orpington in zwei Linien (Wirtschafts- und Ausstellungstiere) auf, die heute noch so fortbestehen.
Bis das Orpington in Deutschland Fuß fasste, sollten aber noch einige Jahre vergehen:
- 1886 – Zucht und Vorstellung in England
- 1881 – Erste Orpingtons in Deutschland
- 1888 – Vorstellung in Deutschland
- 1910 – Die zweite Linie setzt sich in Deutschland durch
Da es das Orpington in elf anerkannten Farbschlägen gibt, ist die Erhaltungszucht ein umfassendes Projekt. Schließlich muss es für jeden Farbschlag Züchter geben, zwischen denen die geeigneten Tiere zirkulieren. Weil sich die Zucht aber nicht in einem Land zentriert, sondern grenzüberschreitend betrieben wird, ist der Orpingtonbestand noch in einem tolerablen Bereich, der von der GEH lediglich beobachtet, jedoch nicht für gefährdet gehalten wird.
Neulinge, die sich am Rasseerhalt beteiligen wollen, können den Sonderverein Deutscher Orpingtonzüchter e. V. kontaktieren und auf diesem Wege an Zuchttiere gelangen.
Optik
Das Orpington ist ein dicht befiedertes Huhn, dessen Breite der Körperhöhe entspricht. Optisch ergibt sich dadurch eine quadratische Würfelform.
Die Männchen heben sich vor allem durch den vollen Schwanz, den größeren Kamm und die markanten Kehllappen von ihren weiblichen Artgenossen ab. Dafür tritt bei den Hennen die Würfelform ein wenig deutlicher hervor.
Die Augenfarbe der Orpingtons kann zwischen dunklen Tönen und rötlichen Nuancen variieren.
Die Kehl- und Ohrlappen und der Einfach- bzw. Rosenkamm sind aber immer rot (von blass bis intensiv).
Die Läufe sind federfrei und sollen trotz des dichten Gefieders noch ein wenig zu sehen sein.
Während die Groß-Orpingtons bis zu 4 Kilogramm schwer werden, erreicht die Zwergvariante ein Maximalgewicht von 1,5 Kilogramm
Anerkannte Orpington Farbschläge
Laut BDRG kommt das Orpington in folgenden Farbvarianten vor:
- Gelb
- Schwarz
- Weiß
- Blau-gesäumt
- Rot
- Gestreift
- Rebhuhnfarbig-gebändert
- Birkenfarbig
- Braun-porzellanfarbig
- Schwarz-weißgescheckt
- Gelb-schwarzgesäumt
Alle, außer dem gelben und schwarzen Farbschlag, haben einen Einfachkamm. Bei den anderen beiden kommen auch Rosenkämme vor.
Bei den Zwerg-Orpingtons gibt es die Unterteilung nach Kammform nicht. Sie werden ausschließlich über das Gefieder differenziert:
- Gelb
- Schwarz
- Weiß
- Blau-gesäumt
- Splash
- Rot
- Schokoladenbraun
- Gestreift
- Weiß-schwarzcolumbia
- Gelb-schwarzcolumbia
- Birkenfarbig
- Schwarz-weißgescheckt
- Braun-porzellanfarbig
- Gelb-schwarzgesäumt