Orloff
- Ursprungsland
- Russland
- Eigewicht
- 55 Gramm
- Legeleistung
- 181 Eier / Jahr
- Gewicht Hahn
- 3,60 Kg
- Gewicht Henne
- 3,00 Kg
- Bruttrieb
- Flugfähigkeit
Das Orloff Huhn ist ein russisches Rassehuhn, das in seinem Herkunftsland den Titel des russischen Nationalhuhns errungen hat.
Legeleistung und Details zum Ei
Orloffs sind Zweinutzungshühner. Ihre Legeleistung ist mit 145 bis maximal 200 Eiern im ersten Legejahr zwar passabel, im Vergleich mit anderen Hühnerrassen aber eher nicht so stark.
Das Eigewicht liegt zwischen 53 und 65 Gramm. Die Schale ist hellbraun oder weiß, sie kann rein oder gesprenkelt sein.
Auch wenn die Orloffs nur mäßig produzieren, heben sie sich durch einen entscheidenden Vorteil von anderen Rassehühnern ab: Die Legepause setzt bei ihnen nämlich erst im Februar ein, also dann, wenn die Winterpause der anderen Hühner bereits/in absehbarer Zeit beendet ist. In einer gemischten Gruppe kommt der Halter somit in den ganzjährigen Eigenuss.
Da das Orloff Huhn gut wächst, taugt es neben der Legeleistung auch zum Fleischgewinn.
Die Brutlust ist aber sehr gering, sodass die Nachzucht durch die Ammen- oder Kunstbrut erfolgen muss.
Haltung
Die Orloffs haben den Ruf, sehr aktiv zu sein. Trotzdem hat das russische Rassehuhn einen ruhigen Wesenskern. Diesem ist es zu verdanken, dass es sich an den Menschen bindet und bei entsprechender Zuwendung zahm werden kann.
Das Orloff ist ein soziales Huhn, dass problemlos in eine gemischte Hühnergruppe integriert werden kann. Wichtig ist aber, dass die rassefremden Hühner friedliche Stallkumpane sind und es nicht darauf anlegen, Streit zu provozieren. Wenn der Auslauf groß genug ist, leben selbst mehrere Hähne harmonisch beisammen.
Hühnerstall und Auslauf
Die Orloffs eignen sich perfekt für die Haltung in einer Gemischtunterkunft mit Außenbereich. Dank ihrer üppigen Befiederung halten sie allen vier Jahreszeiten stand und gelten gemeinhin als wetterhart.
Obgleich die dichte Befiederung für das Orloff einen wetterbedingten Vorteil haben kann, ist sie bei Nässe (Trinkwasser, Regen) auch eine Last. Im nassen Gefieder können sich Schmutz und Futterreste verfangen. Außerdem ist es der ideale Nährboden für Parasiten, die sich in feuchtwarmen Arealen besonders schnell vermehren.
Das Orloff ist, besonders in den ersten Lebensmonaten, ein flugfreudiges Huhn. Mit dem Alter und bei Vorhandensein einer gut strukturierten Außenfläche, lassen die Flugversuche aber deutlich nach. Zur räumlichen Begrenzung der adulten Hühner reicht ein ganz normaler Standardzaun.
Das Orloff kann sich theoretisch auch mit der reinen Stallhaltung arrangieren, allerdings muss der Stall dann angemessen groß und artgerecht gestaltet sein. Da das Orloff sehr gefräßig ist, scheidet es täglich große Mengen aus. Der Stall ist also dementsprechend schnell verschmutzt. Die Nutzung einer Außenfläche ist demnach immer zu empfehlen.
Herkunft
Das Orloff ist ein russisches Rassehuhn, das entweder auf die Kreuzung von Uschanki und Glikanki (russische Landhuhnrassen) zurückzuführen ist oder bei einer nicht näher dokumentierten Verpaarung persischer Artgenossen entstand.
Über die genaue Entstehungsgeschichte lässt sich zwar viel spekulieren, dennoch liegt die Vermutung nahe, dass unter anderem Malaien (sie vererbten die Kämpferstatur) und Pawlowahühner (verantwortlich für den Bart) an der Zucht beteiligt waren.
1884 wurde das Huhn bereits nach Deutschland importiert. Allerdings war der Anklang nicht besonders groß, sodass der Neuankömmling gänzlich unterging.
1908 wurde das Orloff zum russischen Nationalhuhn ernannt. Zwei Jahre später erfolgte dann der Zweitimport. Dieses Mal konnte sich das Rassehuhn bei uns auf Dauer etablieren.
Die Zucht der Zwergvariante benötigte ebenfalls zwei Anläufe, setzte erstmalig 1925 und zum zweiten Male 22 Jahre später ein.
Das Orloff ist zwar selten (besonders in den Farbschlägen Schwarz und Schwarz-weißgescheckt), trotzdem ist es hierzulande nicht akut gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. Da die Bestände rückläufig sind, kann eine künftige Bedrohung aber durchaus realistisch sein.
Aus diesem Grunde betreibt der Sonderverein der Orloff- und Zwergorloffzüchter von 1912 eine organisierte Erhaltungszucht.
Optik
Das Orloff ist ein mittelgroßes Huhn mit athletischer Kämpferstatur. Die Männchen sind unter anderem daran zu erkennen, dass sie im Vergleich zu ihren weiblichen Rassevertretern aufrechter stehen. Die Hennen sind gedrungener und haben einen vollen Legebauch.
Der Rücken ist bei beiden breit und nimmt beim Hahn einen steilen und bei der Hennen einen flachen Neigewinkel ein.
Die Brustpartie ist ebenfalls breit, sollte aber ohne sichtbare Außenwölbung sein.
Das Orloff hat eine üppige Ganzkörperbefiederung. Der Hahnenschwanz ist voll besichelt und richtet sich in einem rechten Winkel auf.
Die Henne trägt ihre Schwanzbefiederung ebenfalls aufrecht. Insgesamt ist der Hennenschwanz kurz und am abschließenden Ende stumpf.
Die Gesichtspunkte des Kopfes (die Gesichtshaut, der leicht befiederte Wulstkamm, die Ohrschreiben und die Kehllappen) sind allesamt klein und rot. Der Kamm der Hennen ist so schwach ausgeprägt, dass er optisch völlig untergeht.
Die Ohrscheiben und die Kehllappen werden vom Kinn- und Backenbart verdeckt. Die Bartbefiederung der Hennen ist stärker ausgebildet, sodass bei ihnen – anders als bei den Hähnen – eine Halskrause entsteht.
Die Augen sollen gemäß des Rassestandards hell orangerot oder perlfarbig sein.
Der Schnabel und die Läufe sind gelb.
Anerkannte Orloff Farbschläge
Das Orloff Huhn (Groß- und Zwergvariante!) gibt es in Deutschland in den Farben
- Rotbunt
- Mahagonifarbig
- Weiß
- Schwarz
- Gesperbert
- Schwarz-weißgescheckt
Während der Hahn ein Körpergewicht von 3,6 kg erreichen kann, wird die Henne rund 3 kg schwer. Die Zwergorloff-Männchen kommen hingegen nur auf 1,2 kg und die Zwergorloff-Weibchen auf 800 g.