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Dorking

Ursprungsland
England
Eigewicht
55 Gramm
Legeleistung
140 Eier / Jahr
Gewicht Hahn
4,50 Kg
Gewicht Henne
3,50 Kg
Bruttrieb
Flugfähigkeit
Dorking Huhn

Das englische Dorking Huhn ist nicht nur ein schweres und gemütliches Huhn, es ist auch ein lebendiges Zeugnis von Zeit und Kultur.

Hinweis: Das Dorking Huhn hat die Antike, das Mittelalter und die Neuzeit überlebt. Doch ausgerechnet jetzt, in Zeiten, in denen die Zucht global erfolgen kann, stirbt es allmählich aus.

Der folgende Bericht zeigt auf, was das Huhn so besonders macht und warum sich der Rasseerhalt lohnt.


Legeleistung und Details zum Ei

Während der ersten und zweiten Legeperiode bringt die Henne rund 140 weiße Eier mittleren Gewichts (ca. 55 Gramm) hervor. Für den Eigenbedarf reicht die Legequote also gerade aus.

Das Dorking ist prinzipiell ein Zweinutzungshuhn. Sein äußeres Erscheinungsbild lässt aber schon die – treffende – Vermutung zu, dass die Fleischproduktion dominiert.

Es liefert reichlich zartes Fleisch.

Aber: Während ein Masthybrid sein finales Schlachtgewicht schon nach 1,5 Monaten erreicht, dauert diese Phase beim Dorking sieben Monate lang.

Die sekundäre Nutzeigenschaft ist die Legetätigkeit.

Die Dorkinghenne brütet oft und gern.

Achtung: Die Nachkommenschaft ist in den ersten Monaten nicht wetterfest. Der Winter ist für sie ein ernstes Problem.
Tipp: Je eher die Henne zu brüten beginnt, desto mehr Zeit haben die Küken, um sich mit den Witterungsverhältnissen zu akklimatisieren.

Haltung

Das Dorking ist ein einsteigerfreundliches Huhn von ruhigem Gemüt. Selbst im Beisein des Menschen ist es noch entspannt und wird mit liebevollem Zutrauen und etwas Hingabe sogar zahm.

Als ausgeglichenes Huhn lässt sich das Dorking gut in eine bunte Gruppe aus rassefremden Hühnern integrieren (z. B. Mechelner, Brahma, Australorp).

Kampfeswille und Aggressionen sind ihm weitestgehend fremd. Dennoch vertragen sich die ausgewachsenen Hähne untereinander manchmal nicht. Sie brauchen dann genügend Platz, um Konflikten aus dem Weg zu gehen.


Hühnerstall und Auslauf

Das Dorking ist ein echtes Schwergewicht. Seine Flugfähigkeit ist deshalb nur minder ausgeprägt. Ein niedriger Zaun genügt bereits, damit das Huhn seinen Flucht- und Erkundungswillen verliert.

Das Dorkinghuhn braucht viel Platz. Bedrängnis im Stall schlägt ihm schnell aufs Gemüt. Schon allein aus diesem Grund ist ein Freilauf sehr zu empfehlen.

Auch die Tatsache, dass das Dorking Bewegung braucht, damit das Körpergewicht nicht in ungesunde Höhen schnellt, betont die Notwendigkeit eines Außenareals.

Kühle Temperaturen und das regnerische Nass haben dem adulten Huhn nur wenig an.

Haben die Hühner zweierlei, Außenplatz und einen festen Stall, muss letzterer auf die Größe des Huhns bemessen sein. Legenester, Eintrittsklappen und ähnliche Applikationen brauchen also die entsprechende Dimension.

Obgleich das Dorking sich einen Teil des Futters selber sucht, kann es sich nicht allein ernähren. Die Zufütterung erfolgt demnach lückenlos, kann im Verlauf des Jahres aber in der Menge variieren.


Herkunft

Das englische Dorkinghuhn hat einen großen Teil der Weltgeschichte miterlebt und gilt als eines der ältesten Rassehühner überhaupt. Sein Entstehen wird auf die vorchristliche Zeit zurückdatiert.

Weil es an Überlieferungen fehlt, wird über seinen genetischen Ursprung noch immer spekuliert. Sein Gefieder weist auf italienische Einflüsse hin, die Masttauglichkeit auf einen asiatischen Bezug.

Obwohl das Huhn im Laufe der Zeit züchterische Veränderungen durchlief, war es schon immer ein außergewöhnlich schweres Huhn. Davon machte die Zucht nur allzu oft Gebrauch: Viele Rassen der Fleischproduktion (das Sussexhuhn, das Orpington oder das Houdan) gehen in ihren Wurzeln auf das Dorking zurück.

Trotz historischer Bedeutsamkeit, wirtschaftlichem Ertrag und optischer Eleganz kam das Huhn in Deutschland eigentlich nie richtig an. Zwar war es hier seit dem 19. Jahrhundert bekannt, doch verharrte das Interesse an ihm auf niedrigem Niveau.

In Deutschland aber auch in der restlichen EU hat das Dorking noch immer einen schlechten Stand. Kaum jemand scheint sich wirklich für das alte Haushuhn zu interessieren. Mittlerweile ist es sogar ganz akut vom Aussterben bedroht. Dabei ist das Huhn für die Fleischindustrie durchaus von Wert: Viele schwere Hühnerrassen kreuzen das Dorking erfolgreich ein.

Damit es weiterleben kann, gibt es hierzulande den Sonderverein zur Erhaltung der Zucht der Dorking und Zwerg-Dorking. Er ist seit dem Jahre 2017 aktiv, spezialisiert sich auf die Erhaltungszucht und stellt seine Tiere regelmäßig zur Schau.


Optik

Die Körperform ist für die Rassezucht von oberster Priorität: Tief und waagerecht gestellt, bei langem Rücken und vollem Bauch.

Das Gefieder ist voll und liegt locker auf.

Der Schwanzbehang des Dorkinghahns fällt in langen, breiten Sicheln herab.

Der Schwanz der Henne ist gerade, mittellang und steht angeschrägt empor.

Darüber hinaus unterscheidet sich die Henne vom Hahn in der Statur: Sie ist kleiner und tiefer gestellt. Mit ihrer waagerechten Rückenpartie, der breiten Brust und dem geräumigen Hinterteil wirkt sie kastenförmig und kompakt.

Alle Gesichtspartien (Ohr- und Kehllappen, Gesicht und Kamm) sind knallig rot.

Der große Kamm ist in zwei Formen anerkannt (Einfach- und Rosenkamm mit Dorn). Bei der legenden Henne knickt der Einzelkamm zur Seite ab.

Bei dem weiblichen Tier sind die Gesichtsbereiche teilweise vom Gefieder bedeckt. Bei dem Hahn ist die Gesichtsbefiederung, falls vorhanden, deutlich schwächer ausgeprägt.

Auch die Augen sind rot, haben aber einen Unterton in Orange.

Läufe und Schnabel sind fleischfarben bis weiß.

Besonderheit: Das Dorking hat einen fünften Zeh.

Die Hennen sind im Durchschnitt 3,5 kg schwer. Die Hähne wiegen ein Kilogramm mehr.


Anerkannte Dorking Farbschläge

Der Rassestandard sieht für das Dorking Huhn folgende sechs Gefiederfarben vor:

  • Silberhalsig
  • Goldhalsig
  • Silber-wildfarbig
  • Gold-wildfarbig
  • Weiß
  • Gesperbert

Für das Zwerg-Dorking gibt es nur zwei:

  • Silberhalsig
  • Silber-wildfarbig

Alle Farbenschläge mit Einfach- oder Rosenkamm.