Deutsches Reichshuhn
- Ursprungsland
- Deutschland
- Eigewicht
- 55 Gramm
- Legeleistung
- 200 Eier / Jahr
- Gewicht Hahn
- 3,50 Kg
- Gewicht Henne
- 2,50 Kg
- Bruttrieb
- Flugfähigkeit
Das Deutsche Reichshuhn ist heute in erster Linie ein zwieseitig zu nutzendes Wirtschaftstier.
Legeleistung und Details zum Ei
Mit dem Deutschen Reichshuhn hält der Besitzer eine Rasse, die ihm ganzjährig schmackhafte Eier liefern kann. Spitzentiere produzieren bis zu 200 Eier im ersten und rund 140 Eier im zweiten Legejahr. Allerdings legen die Hennen während der Mauser und der Brut mehrwöchige Legepausen ein.
Die Eier der Deutschen Reichshühner sind hellbraun oder creme und wiegen ca. 55 Gramm.
Obwohl der Bruttrieb der Deutschen Reichshuhn-Henne im Allgemeinen mit „durchschnittlich“ angegeben wird, trifft die Prognose nicht auf alle Artgenossen zu. Einige Individuen brüten leidenschaftlich gern und kommen ihrer Mutterrolle zuverlässig nach. Für den Halter bedeutet das aber, dass die Glucken nicht nur während der Mauser, sondern auch zur Brutzeit keine Eier produzieren.
Haltung
Deutsche Reichshühner haben eine lebhafte Ader, können aber handzahm werden und zutraulich sein.
Allerdings haben die Hähne teilweise einen starken Schutzinstinkt. Sie beschützen ihre Hennen und schreiten in einer vermeintlichen Gefahrenlage aktiv ein. Falls sich die Verteidigungsbereitschaft gegen den eigenen Hühnerhalter richtet, muss er die Hähne während der täglichen Versorgungs- und Reinigungsarbeiten sogar von der Gruppe separieren.
Im Umgang mit anderen Hühnern (Beispiel: Marans oder Vorwerkhühner) zeigt sich das Deutsche Reichshuhn aber recht sozial. Gemischte Gruppen mit Zwerghuhnrassen harmonieren besonders gut. Allerdings kann es bei tretfreudigen Hähnen zu Federverlust oder Rückenverletzungen der Hennen kommen. Deshalb sollte die Gruppenkonstellation sehr hennenlastig sein (mindestens 1:5).
Hühnerstall und Auslauf
Deutsche Reichshühner entwickeln keine nennenswerte Wetterempfindlichkeit. Saisonale Veränderungen stecken sie für gewöhnlich unbeschadet weg. Grundsätzlich ist ein trockener Unterschlupf aber für alle Hühnerrassen – und damit auch für das Deutsche Reichshuhn – empfehlenswert.
Deutsche Reichshühner flattern zwar herum und begeben sich gerne in eine erhöhte Beobachterposition, wirkliche Flugkünstler sind sie aber nicht. Zur räumlichen Begrenzung reicht ein Zaun von rund 1,5 m deshalb meistens aus.
Da die Deutschen Reichshühner begnadete Futtersucher sind, halten sie sich gerne draußen auf und bewegen sich dort am liebsten frei. Das hat nicht nur den Vorteil, dass die Hühner beschäftigt sind, sondern auch, dass die Futterration periodisch reduziert werden kann.
Herkunft
Die Geschichte des Deutschen Reichshuhns fing im Jahre 1895 an, als sich die Zucht darum bemühte, ein leistungsstarkes Nationalhuhn zu kreieren. 1908 wurde die Rasse dann tatsächlich anerkannt.
Obgleich sich das Deutsche Reichshuhn aus amerikanischen, asiatischen und europäischen Rassen zusammensetzt (Orpington, Brahma, Sussex, Minorka, Italiener, Wyandotte, Mechelner, Dominikaner), von denen es keine nationalen Bezugspunkte gibt, sollte es das Zugehörigkeitsgefühl der Deutschen nach außen transportieren.
Da das Deutsche Reichshuhn in vergangenen Tagen von nationaler Bedeutung war, fällt die Erhaltungszucht ebenfalls hauptsächlich in den nationalen, also in den deutschen, Zuständigkeitsbereich. Allerdings halten sich die Bestände selbst hierzulande auf einem bedrohlich niedrigem Niveau. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen stuft das Deutsche Reichshuhn als „stark gefährdet“ ein (Rote Liste, Kategorie II). Die Zuchtbestände sind seit 2005 zwar relativ konstant, allerdings spaltet sich die gesamte Bestandsgröße auf die einzelnen Farbschläge auf. Die schwarzen, die gestreiften und die silber-schwarzgesäumten Rassevertreter sind im Vergleich zu ihren andersfarbigen Artgenossen unterrepräsentiert.
Der Sonderverein der Züchter Deutscher Reichshühner und Deutscher Zwergreichshühner ist innerhalb der Landesgrenzen aber gut vernetzt und setzt sich für den Erhalt und die Optimierung der Rassetiere ein.
Optik
Das Deutsche Reichshuhn hat einen rechteckigen Rumpf und nimmt eine waagerechte Haltung ein.
Der breiteste Teil des Huhns ist die Schulterpartie. Brust und Bauch sollen in ihren Maßen nahezu identisch sein.
Der gerade, lange Rücken endet in dem gut besichelten Hahnenschwanz. Der Schwanz der Henne ist kompakt und kurz. Sowohl bei der Henne als auch beim Hahn ragt das Schwanzgefieder stumpfwinkling empor und ist beidgeschlechtlich von mittlerer Dimension.
In Bezug auf ihre Körperproportionen unterscheiden sich Hahn und Henne nicht. Allerdings ist es eine geschlechtsbedingte Eigenschaft der Weibchen, kleiner als ihre männlichen Artgenossen zu sein: Während die ausgewachsenen Hähne bis zu 3,5 kg wiegen, erreichen die Hennen ein Endgewicht von höchsten 2,5 Kilogramm. Die Zwergform wiegt im Erwachsenen-Stadium ungefähr ein Drittel davon.
Das Gesicht des Rassehuhns ist federfrei und rot.
Alle Gesichtspunkte sollen gemäß dem Rassestandard kräftig rot, unbefiedert und faltenfrei sein.
Der Rosenkamm ist ebenfalls rot und hat mittig einen freistehenden Dorn.
Die Augenfarbe variiert in Abhängigkeit zum Farbschlag zwischen Rot, Orange und Braun.
Der Schnabel und die Läufe sind unabhängig von der Gefiederfärbung fleischfarbig/horn und hell.
Anerkannte Deutsche Reichshuhn Farbschläge
Das Deutsche Reichshuhn ist vom BDRG von den folgenden Farbschlägen anerkannt:
- Weiß-schwarzcolumbia
- Gelb-schwarzcolumbia
- Birkenfarbig
- Weiß
- Schwarz
- Rot
- Gestreift
- Silber-schwarzgesäumt
- Gold-schwarzgesäumt
Bei den Deutschen Zwerg-Reichshühnern gibt es mit zwölf zulässigen Farbschlägen eine größere Farbvarianz:
- Weiß-schwarzcolumbia
- Weiß-blaucolumbia
- Gelb-schwarzcolumbia
- Birkenfarbig
- Orangebrüstig
- Weiß
- Schwarz
- Rot
- Gestreift
- Rost-rebhuhnfarbig
- Silber-schwarzgesäumt
- Braun-porzellanfarbig