Brakel
- Ursprungsland
- Niederlande
- Eigewicht
- 60 Gramm
- Legeleistung
- 180 Eier / Jahr
- Gewicht Hahn
- 2,70 Kg
- Gewicht Henne
- 2,20 Kg
- Bruttrieb
- Flugfähigkeit
Durch die Eierproduktion und das schmackhafte Fleisch hat es zudem eine hohe Verwertbarkeit.
Doch scheinbar werden die Vorzüge der Brakel-Hühner nicht ausreichend gewürdigt, denn die aktuellen Bestände sind besorgniserregend gering.
Legeleistung und Details zum Ei
Auch, wenn das Brakel Huhn mit den Wirtschaftshühnern von heute nicht mithalten kann, ist es eine Rasse, die es sich zu halten lohnt. Die Brakel-Hennen sind nämlich fleißige Legerinnen und können in den ersten beiden Jahren je 180 Eier produzieren.
Die Eier sind von schlichtem Weiß und wiegen bei der Großform bis zu 65 Gramm.
Obwohl das Brakel Huhn zu den Landhühnern zählt und damit keinen ertragreichen Schlachtkörper hat, überzeugt das Fleisch mit seinem Geschmack und der feinfasrigen Beschaffenheit.
Die Brutlust der Brakel-Hennen ist (auch unter guten Haltungsbedingungen) sehr gering. Der Hühnerhalter muss also auf die Ammen- oder Kunstbrut setzen, wenn er selber Nachwuchs erzüchten will.
Haltung
Das Brakel Huhn ist neugierig und dem Menschen zugewandt. Bis zu einem gewissen Grade kann es sogar lernen, seinem Halter zu vertrauen. Gleichzeitig schützt es sich, indem es stets fluchtbereit und skeptisch ist.
Bei der entsprechenden Zuwendung kann das Brakel also handzahm werden, nach Streicheleinheiten sucht es jedoch nicht.
Da die Brakel-Hühner recht forsch sein können, ist die Vergesellschaftung mit anderen Rassehühnern manchmal ein Problem. Die belgischen Hühner neigen dazu, ruhigere Individuen zu dominieren.
Damit das nicht geschieht, muss das Außengehege ausreichend bemessen sein. Ausgeschlossen ist die Gruppenhaltung (mit beispielsweise Araukanern) auf einem großen Freigelände grundsätzlich nämlich nicht.
Hühnerstall und Auslauf
Für das aktive Brakel gibt es zwei geeignete Haltungsformen:
Überdachtes Außengehege
Das gut fliegende Brakel braucht einen 2-m-hohen Zaun und am besten auch ein ausbruchssicheres Dach. Ansonsten kommen nicht nur die Hühner raus, sondern auch die Fressfeinde (Mader, Füchse usw.) rein. Außerdem erhalten die Nachbarn ungebetenen Besuch.
Darüber hinaus baumen die Brakel-Hühner gerne in der umliegenden Bepflanzung auf, sodass das nächtliche Zusammentreiben sehr beschwerlich werden kann. Einige Hühner kehren zwar zum Nächtigen von selbst zurück zum Stall, doch leider trifft das nicht auf alle zu.
Unbegrenzter Freilauf
Brakel-Hühner bewegen sich am liebsten selbständig und völlig frei. Die offene Haltung hat den Vorteil, dass die aktiven Hühner ihre Lieblingsbeschäftigung, das Scharren, auf einer größeren Fläche ausüben können und sich der Außenbereich damit schneller wieder davon erholt.
Außerdem sucht sich das Brakel während der Sommermonate einen Großteil seines Futters selbst. Lediglich frisches Wasser und eine Körnermischung sollten ganzjährig zur Verfügung stehen.
Herkunft
Das Brakel ist ein belgisches Huhn, das zu den ältesten europäischen Hühnerrassen zählt.
Genetisch setzt sich das Brakel aus Gammont-Hühnern und Campinern zusammen. Beide Rassen ergeben einen gutlegenden und wetterfesten Rassemix. Kein Wunder also, dass das Brakel in seinem Heimatland eines der meistgehaltenen Rassehühner war!
1895 kam das Brakel in Deutschland an und wurde zunächst von zwei verschiedenen Zuchtvereinen betreut, die mittlerweile zu dem „Verein deutscher Brakelzüchter“ verschmolzen sind.
Innerhalb Deutschlands wurde ein eigener Standard, also eine deutsche Linie, für die Brakel-Hühner formuliert.
1957 traten dann die ersten Zwerg-Brakel auf den Plan. Diese sind nicht nur eine optische, sondern auch eine charakterliche Groß-Brakel-Kopie. Da sie aufgrund ihrer kompakten Größe einfacher zu halten sind, waren sie unter Hühnerhaltern immer sehr begehrt.
Mangels Interesse ging ein Teil der urspünglichen Färbungen verloren.
Auch die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen führt das Brakel in der Roten Liste in einer Gefährdungskategorie (Kategorie II – stark gefährdet). Dass es noch nicht als extrem gefährdet gilt, verdankt es vor allem der erhaltenden Vereinsarbeit.
Optik
Das Brakel zählt zu den Landhühnern und ist dementsprechend schlank gebaut. Stellenweise wirkt es jedoch wuchtiger, als es unter seinem Federkleid tatsächlich ist. Dieser Eindruck entsteht durch die rundliche Körperform, die breite, vorgewölbte Brust und den vollen Legebauch.
Der Hahn hebt sich optisch unter anderem dadurch ab, dass er höher gestellt ist und aufrechter steht. Daneben hat er im Gegensatz zur Henne einen prächtig ausgeprägten und breitbesichelten Hahnenschwanz.
Bei beiden Geschlechtern steht das Schwanzgefieder etwa in einem 45-Grad-Winkel ab.
Im gesamten Gesichtsareal fällt die Augenpartie besonders auf. Dadurch, dass die Pigmente im und um die Augen herum sehr dunkel sind, wirken diese besonders groß und düster bzw. schwarz (sogenannte Knopfaugen).
Das Brakel hat ein feinbefiedertes Gesicht und einen roten Einfachkamm. Dieser ist bei den männlichen Tieren aufgestellt und fällt bei den Weibchen zur Seite ab.
Der rote Kehllappen und die weißen Ohrscheiben sind jeweils mittelgroß.
Die Läufe sind, unabhängig der Gefiederfarbe, grau und federlos.
Der Schnabel ist blau und zur Spitze hin hell-horn.
Anerkannte Brakel Farbschläge
Innerhalb Deutschlands sind die Brakel Hühner und die Zwerg-Brakel lediglich in den Farben Gold und Silber anerkannt.
Farbschlag: Brakel silber
Farbschlag: Brakel gold
Großhuhn-Hennen werden bis zu 2,25 kg und die Hähne rund 2,75 kg schwer.