Altsteirer
- Ursprungsland
- Österreich
- Eigewicht
- 58 Gramm
- Legeleistung
- 175 Eier / Jahr
- Gewicht Hahn
- 3,00 Kg
- Gewicht Henne
- 2,20 Kg
- Bruttrieb
- Flugfähigkeit
Das Altsteirer Huhn ist ein aktives Landhuhn mit doppelter Nutzbarkeit.
Legeleistung und Details zum Ei
Überlieferungen zufolge konnte die Altsteirer-Henne in einem Jahr bis zu 280 Eier produzieren. Ein Leistungsziel zwischen 150 und 200 Eiern scheint aber deutlich realistischer zu sein.
Zwischen dem zweiten und dritten Legejahr nimmt die Legequote jährlich ab, außerdem treten im Abstand mehrerer Monate periodisch wiederkehrende Legepausen (Mauser und Winter) ein.
Die Altsteirer Eier wiegen zwischen 50 und 60 Gramm und sind elfenbeinfarben oder von schlichtem Weiß.
Da das Altsteirer Huhn ein frohwüchsiges Zwiehuhn ist, sind nicht nur dessen Eier, sondern auch sein Fleisch ein Gaumenschmaus.
Die Altsteirer-Hennen haben den Vorteil, dass sie – in der Freilandhaltung – gerne in die natürliche Nachzucht gehen. Die natürliche Aufzucht ist bei dieser Rasse besonders wichtig, denn nur so können die Küken das typische Feindverhalten erlernen.
Haltung
Das Altsteirer ist stets in Habachtstellung, um auf drohende Gefahren reagieren zu können. Damit das schutzbedürftige Huhn seinen Fluchtinstinkten nachkommen kann, braucht es nahegelegene Verstecke (Büsche etc.) und einen festen Rückzugsort (fressfeindesicherer Stall).
Leider legen die Hühner ihre Skepsis auch gegenüber den Menschen an den Tag. Während die Hennen in einer vermeintlichen Gefahrenlage Grüppchen bilden, greifen die Hähne manchmal sogar an.
Hühnerstall und Auslauf
Das Altsteirer ist ein mobiles Huhn, das sich mit der reinen Stallhaltung oder einer kleinen Außenfläche nicht gut arrangieren kann. Am liebsten bewegt es sich ohne Umzäunung selbstbestimmt und frei.
Wenn es an Bewegungsfläche und artgerechten Beschäftigungselementen fehlt, kehren Unzufriedenheit und Langeweile ein. Außerdem neigen eingesperrte Altsteirer zu Ausbruchsversuchen, der Leistungsminderung, der Brutunlust und einem sichtbaren Verfall.
Wer seinen Hühnern keinen freien Lauf gewähren kann, sollte sich vergegenwärtigen, dass das Altsteirer ausgesprochen hoch und weite Strecken fliegen kann. Selbst Zäune von 2 m Höhe halten das neugierige Altsteirer nicht davon ab, auf Entdeckungstour zu gehen. Immerhin sind die Hühner standorttreu und kehren anschließend von selbst wieder zurück.
Die Altsteirer haben zwar eine hohe Wetterresistenz, trotzdem sollte ihnen ein trockener Unterstand zur Verfügung stehen.
Ein Vorteil der Altsteirer ist ihr unsäglicher Fleiß. Als emsige Futtersucher versorgen sie sich phasenweise selbst.
Herkunft
Ursprünglich stammt der wildbraune Farbschlag aus der Ober- und der weiße aus der österreichischen Untersteiermark.
Die Ursprungsform war in der steirischen Heimat bereits zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert bekannt. Zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert wurde das Interesse an der Landhuhnrasse dann sogar überregional.
Im Laufe der Zeit flossen etliche fremde Rassen (beispielsweise Deutsche Landhühner, Paduaner, Italiener und Cochins) in die steirische Landhuhnlinie ein.
Um das ursprüngliche Altsteirer vor der genetischen Entfremdung zu verschonen, führte man 1894 erste Rassebeschreibungen und 1902 feste Standards ein. Dadurch, dass der Rassestandard ausschließlich auf den weißen und wildbraunen Farbschlag bezogen war, gingen die anderen Färbungen verloren.
Das Altsteirer ist gemäß der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen ein stark gefährdetes Rassetier. Die Arche Austria hat sich auf den Erhalt seltener Nutztiere und damit auch auf den Erhalt des Altsteirers spezialisiert. Deshalb ist der österreichische Verein eine der ersten Anlaufstellen, wenn es darum geht, reinrassige Individuen zu beziehen. In Deutschland kümmert sich der Sonderverein der Züchter des Altsteirer-Sulmtaler- und Zwerg-Altsteirer-Huhnes darum.
Wer sich für die gefährdeten Rassehühner interessiert, sollte je nach Haltungszweck differenzieren, aus welchem Zuchtstamm er kauft. Denn Ausstellungs- und Leistungshühner werden in den Zuchtlinien meistens voneinander separiert.
Optik
Das Altsteirer ist ein athletischer Landhuhnschlag, der trotz seiner kräftigen Proportionen mit überdurchschnittlicher Beweglichkeit verblüfft.
Das österreichische Rassehuhn hat eine vorgewölbte Brust und einen ausgeprägten Hühnerbauch.
Es steht auf mittlerer Höhe in waagerechter/leicht abfallender Körperposition.
Die Hähne haben einen Einfachkamm. Der Kamm der Henne hat mittig eine Falte und ist an dieser Stelle eingeknickt (sogenannter Wickelkamm).
Im Gegensatz zu den Männchen haben die Altsteirer-Weibchen einen markanteren Federshopf.
Die Ohrscheiben sind klein und weiß.
Das Gesicht und die Augen sind bei beiden Farbvarianten leuchtend rot.
Die Farbschläge unterscheiden sich hinsichtlich der Kehllappen, denn diese sind bei den wildbraunen Altsteirern besonders klein.
Die weiß-fleischfarbigen Läufe sind aber bei allen Rassevertretern gleich.
Das Altsteirer ist ein mittelschweres Huhn. Die Hähne werden bis zu 3 kg und die Hennen bis zu 2,25 kg schwer. Die Zwergform erreicht ein maximales Körpergewicht von 800 g (Henne) bzw. 900 g (Hahn).
Währen es das Zwerghuhn in den Farben Wildbraun, Weiß und Gesperbert gibt, existiert die Großform derzeit nur in Wildbraun und in Weiß.