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Was dürfen Hühner nicht fressen?

Hühner sind zwar als Omnivoren bei der Auswahl ihres Futters kaum wählerisch, dennoch vertragen sie nicht alles. Etliche Dinge verursachen schlimme gesundheitliche Probleme oder führen gar zum Tod. Für den Hühnerhalter ist es deshalb sehr wichtig, Giftiges von Fressbarem zu unterscheiden.


Toxische Pflanzen – die Klassiker

Was dürfen Hühner nicht fressen?

Für Hühner ist vieles giftig, was allgemein als toxisch gilt. Viele Hühnerhalter kennen die Gefahr, denn all diese Dinge sind auch für Menschen sehr schädlich.

Giftig sind zum Beispiel folgende Pflanzen beziehungsweise Früchte:

  • Tollkirsche
  • Eibe
  • Maiglöckchen
  • Gold- und Blauregen
  • Bittersüßer Nachtschatten

Diese Pflanzen stellen für Hühner eine besondere Gefahr dar, da sie die Tiere mit ihren Samen und Früchten locken. Die kleinen, roten Beeren der Eibe und des Maiglöckchens wecken den Appetit. Gefährlich sind zudem die Samen des Gold- und Blauregens. Auch von den Beeren des Bittersüßen Nachtschattens geht eine starke Signalwirkung aus.


Giftige Küchenreste

Vorsicht ist auch beim Verfüttern von Küchenresten geboten. Nicht alles, was der Mensch verträgt, ist für das Huhn fressbar. Hier sind viele Hühnerhalter leichtsinnig. Doch an und für sich harmlose Substanzen sind für die Vögel extrem gefährlich.

Zu den giftigen Lebensmitteln, die wir Menschen gut vertragen, gehören:

  • Avocados
  • rohe Tomaten
  • rohe Kartoffeln
  • Auberginen
  • große Mengen Zwiebeln
  • Apfelsamen
  • rohe Bohnen
  • Schokolade
  • zu viel Salz
  • verdorbenes Essen

Avocados sind giftig für HühnerAvocados

Die Avocado ist eine tropische Beerenfrucht, die für die meisten Tiere giftig ist. Der Mensch bildet da eine Ausnahme. Für ihn sind Avocados gesund.

Avocados enthalten Persin, das bei Tieren zu schweren Herzmuskelnekrosen führen kann. In diesem Fall stirbt Herzmuskelgewebe ab.

Nachtschattengewächse

Tomaten, Kartoffeln und Auberginen haben eines gemeinsam: Sie gehören zu den Nachtschattengewächsen, und diese sind für unsere Hühner giftig.

Die Pflanzen enthalten Solanin. Das Kochen zerstört das Solanin weitgehend. Das ist auch der Grund, weshalb Hühner gekochte Kartoffeln und Tomaten fressen dürfen.

Zwiebeln

In geringen Mengen und in gekochter Form tragen Zwiebeln dazu bei, Atemwegserkrankungen zu lindern. Manche Hühnerhalter mischen Zwiebeln und vor allem Knoblauch zur Entwurmung unter das Futter.

In großen Mengen rufen Zwiebeln Gelbsucht und Blutarmut hervor. In seltenen Fällen endet eine üppige Zwiebelmahlzeit für das Huhn tödlich. Schuld daran sind die Thiosulfate, die die roten Blutkörperchen zersetzen.

Apfelsamen

Hühner vertragen keine Blausäure. Deshalb sollten die Tiere nicht zu viele Apfelsamen zu sich nehmen. Auch für Menschen sind die Apfelsamen in zerbissenem Zustand schädlich.

Im Ganzen geschluckt, wandert der Apfelkern durch den Darm und wird in der Regel unverdaut wieder ausgeschieden. Beim Huhn ist das anders. Der Magen zersetzt den Samen. Der Verzehr des Fruchtfleisches ist sowohl für den Menschen als auch für das Huhn ungefährlich.

Kakao

Dass Schokolade auch für Hühner giftig ist, dürfte den Tierhalter nicht überraschen. Schokolade enthält Theobromin. Die wenigsten Tiere vertragen das. Es ist deshalb anzunehmen, dass Schokolade auch für Hühner schädlich ist. Selbst wenn eine geringe Menge das Huhn vermutlich nicht gleich umhaut, ist Schokolade im Futtertrog absolut deplatziert.

Laut einer Humphreys-Studie aus dem Jahr 1988 führt ein Anteil von zehn bis 30 Prozent Kakaoanteil im Futter zum Tod der Hühner. Die Tiere sterben demnach fünf Tage nach der Aufnahme der Schokolade.

Rohe Bohnen

Im Rohzustand enthalten Bohnen Phytohämagglutine. Das sind Eiweißstoffe, von denen etwa 500 verschiedene in Pflanzen zu finden sind. Vor allem Kidneybohnen sind reich an Phytohämagglutinen, die hier als Phasin vorliegen.

Das Phasin führt zu einer Verklumpung der roten Blutkörperchen. Durch ausreichend langes Kochen neutralisiert sich die schädliche Wirkung. Gekochte Bohnen sind deshalb für Hühner ungefährlich.

Salz

Die natürliche Nahrung des Huhns enthält nur wenig Salz. Nehmen die Tiere zu viel davon auf, droht eine Kochsalzvergiftung.

Schimmel

Verschimmeltes Essen ist für Hühner tabu! Die Hühner können davon schwer krank werden oder im schlimmsten Fall sogar sterben.


Gefahren im Auslauf

Auch im Garten lauern zahlreiche Gefahren. Für Hühner sind zum Beispiel rohe Tomaten giftig. Besonders verlockend sind die kleinen Cocktailtomaten, denn diese passen perfekt in den Schnabel. Außerdem bergen zahlreiche Gartenpflanzen und Zierblumen ein hohes Risiko.

Für Hühner giftige Gartenpflanzen sind zum Beispiel:

  • Efeu
  • Ackerkraut
  • Farn
  • Fingerhut
  • Hortensie
  • Johanniskraut
  • Hyazinthe
  • Tulpe
  • Krokus
  • Herbstzeitlose
  • Buchsbaum
  • Rosskastanie
  • Schierling
  • Rittersporn
  • Zaunrübe
  • Wandelröschen
  • Meerrettich
  • Begonie
  • Clematis
  • Christrose
  • Bilsenkraut
  • Engelstrompete
  • Ginster
  • Kornrade
  • Lein
  • Robinie
  • Seidelbast
  • und viele weitere Pflanzen

Die Liste der Giftpflanzen ist lang, doch die wenigsten Hühner vergreifen sich an diesen Pflanzen. Der Buchsbaum ist zum Beispiel hochgiftig, und dennoch steht der Strauch in vielen traditionellen Bauerngärten auch im Hühnerauslauf.


Giftige Gegenstände, die Hühner verlocken

Neben den organischen Stoffen zumeist pflanzlichen Ursprungs gibt es etliche giftige Dinge, die das Interesse der Hühner wecken. Hühner orientieren sich bei der Futtersuche in erster Linie an der Optik und nutzen ihren Tastsinn am Schnabel.

Sie nehmen das zu sich, was lecker aussieht. Der Geschmacks- und Geruchssinn ist bei der Futtersuche eher zweitrangig. Bindfäden, Schnüre und Gummibänder sehen zum Beispiel wie Würmer aus und sind schnell im hungrigen Schnabel verschwunden. Dort verursachen sie häufig eine Kropfverstopfung oder rufen andere gesundheitliche Probleme hervor.


Die Sache mit dem Styropor

Styropor ist gefährlich für HühnerProblematisch ist vor allem Styropor. Die meisten Hühner stürzen sich sofort auf die kleinen, weißen Kügelchen. Die Vögel sind sehr geschickt beim Auffinden des Styropors. Auch wenn viele Hühner nicht unmittelbar daran verenden, so ist es doch weniger schön, wenn sich die chemischen Inhaltsstoffe im Ei und im Fleisch anreichern.

Gefahren lauern überall dort, wo dieser Kunststoff zu finden ist. Hier einige Beispiele:

  • Isolation hinter Brettern, an Hasen- und Hühnerställen
  • Dekoelemente im Garten, zum Beispiel Styropor-Figuren oder künstliche Ostereier
  • Eisfreihalter im Teich, die am Ufer treiben und für die Hühner leicht erreichbar sind
Schon gewusst? Oft geht die Vergiftungsgefahr nicht vom Futter oder von natürlichen Stoffen aus, sondern von dem, was sonst noch so im Auslauf liegt. Viele Hühnerhalter kämen nie auf die Idee, zu glauben, dass sich ihre Tiere für diese Dinge überhaupt interessieren.