Hühnerkot entsorgen oder als wertvollen Dünger nutzen?
Wie jedes Tier hinterlassen auch Hühner eine Menge Kot. Für viele Hühnerhalter zählt das Hühnerkot entsorgen deshalb zu den regelmäßigen und zugleich selbstverständlichen Aufgaben, denn wer frische Eier will, muss auch das akzeptieren. Zudem haben die Hinterlassenschaften auch ihre Vorteile, denn was anfangs fürchterlich stinkt, verwandelt sich im Lauf der Zeit in einen wertvollen Dünger.
Wohin mit dem Hühnermist?
Traditionell kommt der Hühnerkot zum entsorgen auf den Misthaufen. Da liegt er dann solange mit den Hinterlassenschaften von Rindern, Pferden, Ziegen und weiteren Hoftieren, bis ihn der Bauer auf das Feld fährt. Diese Möglichkeiten haben die wenigsten Hobby-Hühnerhalter. Deshalb landet bei ihnen der Kot zumeist auf dem Kompost. Dort verwandelt er sich in wertvollen Dünger.
Das sind die Vorteile des Hühnerdungs
- wirksamer Dünger für einen kräftigen Pflanzenwuchs
- Aktivierung des Bodenlebens und Verbesserung der Bodenqualität
Das macht den Hühnermist so wertvoll
Hühnerdung ist ein wertvoller organischer Dünger und aufgrund seines hohen Stickstoffgehalts effektiver als der Dung von Wiederkäuern und Pferden. Den Hühnerkot zu entsorgen wäre zu schade. Die Stickstoffverbindungen werden im Hühnermist von der Harnsäure gebunden. Der Stickstoff wandelt sich schnell in Ammonium und Nitrat um und steht so den Pflanzen rasch zur Verfügung.
Überdurchschnittlich hoch ist auch der Gehalt an Phosphat, Kalzium und Kalium. Das Nährstoffverhältnis schwankt je nach Fütterung der Tiere.
Das im Dünger enthaltene Kalzium verleiht den Pflanzen mehr Stabilität. Kalium macht die Gewächse resistenter gegen Krankheiten und Schädlinge. Der Dünger basiert auf natürlichen Inhaltsstoffen und eignet sich deshalb auch für den ökologischen Landbau.
Darf der Hühnermist sofort ins Beet?
Nein, das wäre nicht gut für die Pflanzen, denn frischer Hühnermist ist recht scharf. Der hohe Ammoniakgehalt des Hühnerkots schädigt vor allem die Wurzeln und andere Pflanzenteile. Erst eine entsprechende Aufbereitung macht den Hühnerkot zum wertvollen Dung. Eine weitverbreitete Aufbereitungsmethode ist das Kompostieren.
So funktioniert das Kompostieren
Der Hühnerhalter sammelt den Hühnerkot seiner Tiere inklusive der Einstreu ein und gibt das Gemisch auf den Kompost. Stroh und Einstreu sorgen für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Stick- und Kohlenstoff.
Der Vorgang des Kompostierens erfolgt unter dem Einfluss von Feuchtigkeit, Wärme und Sauerstoff. Ein gründliches Wässern des Kompostes erweist sich als vorteilhaft. Der Hühnerhalter wendet den Mist alle ein bis drei Wochen. Der Mist erwärmt sich und es kommt zum Abbau organischen Materials. Dabei gehen auch schädliche Bakterien zugrunde.
Nach etwa neun bis zwölf Monaten ist der Hühnerdung fertig.
Diese Pflanzen lieben Hühnerdung
Hühnerdung lässt viele Pflanzen besser gedeihen. Passionierte Gärtner sprechen in diesem Zusammenhang von einem Turbodünger.
Diese Gewächse lieben Hühnerdung auch gerne zweimal im Jahr:
- Tomaten
- Kartoffeln
- Auberginen
- Obst- und Beerengehölze
- die meisten Büsche
- viele Blumenarten
- ein Großteil der Gemüsesorten
Diese Pflanzen vertragen Hühnerdung in der Vegetationsperiode einmal jährlich:
- Knoblauch
- Zwiebel
- Petersilie
- Dill und andere Kräuter
Nicht alle Gewächse vertragen Hühnerdung. Dazu gehören kalkintolerante Moorbeetpflanzen wie:
- Heidekraut
- Azalee
- Rhododendron
- Blaubeere
- Preiselbeere
- Hortensie
Das korrekte Ausbringen des Hühnerdungs
Der Gärtner gräbt das Beet nach der Ernte um, lockert die Erde und versorgt sie mit Hühnerdung. Das Einarbeiten mit einer Harke ist empfehlenswert. Im Herbst ausgebracht gibt der Dünger im nachfolgenden Winter seine Nährstoffe langsam an den Boden ab.
Flüssigdünger aus Hühnermist
Neben dem Festmist zum Kompostieren gibt es auch Flüssigdünger. Zur Herstellung verwendet der Hühnerhalter den reinen Kot ohne die Einstreu (beispielsweise direkt vom Kotbrett). Er mischt den Hühnerkot im Verhältnis 1 zu 3 mit Wasser und verdünnt die Brühe anschließend noch einmal im Verhältnis 1 zu 10. Der fertige Flüssigdünger gelangt über das Gießwasser zu den Pflanzenwurzeln.
Auch hier ist weniger oft mehr. Ein cleverer Gärtner verdünnt die Brühe etwas mehr und düngt dafür öfters. Die Anwendung darf nicht auf der trockenen Erde erfolgen. Die beste Zeit für die Verwendung des Flüssigdüngers ist von Mai bis August alle ein bis zwei Wochen am besten morgens.