Wie viele Hühner für Anfänger?
Für den Hühnerneuling stellt sich oft die Frage, wie viele Tiere bei ihm Platz finden. Generell eignet sich für einen Anfänger eine kleinere Hühnerschar besser als eine große.
Wenig Hühner lassen sich leichter überschauen und machen weniger Arbeit.
Hühner nie alleine halten!
Hühner sind keine Einzelgänger. Sie fühlen sich nur in Gesellschaft wohl. Auch die Kommunikation kommt dann nicht zu kurz. Hühner sind sehr soziale Wesen. Sie verständigen sich untereinander mit rund 30 verschiedenen Lauten.
Die Tiere schmusen zwar nicht miteinander, aber sie geben sich gegenseitig Sicherheit, auch, indem sie einander warnen. Deshalb darf man nie ein Huhn alleine halten.
Die perfekte Hühnerzahl für den Anfang
Der wilde Vorfahre unseres Haushuhns, das Bankivahuhn, lebt zumeist in Gemeinschaften von einem Hahn mit mehreren Hennen. Zu einer solchen Herde gehören etwa 16 bis 40 Hühner. Manchmal gibt es in der Gruppe weitere Hähne. Unter ihnen herrscht eine strikte Rangordnung.
So viele Tiere müssen es in der privaten Hühnerhaltung gar nicht sein. Am besten fängt man mit wenigen Vögeln an. Ideal sind drei bis fünf Hennen und ein Hahn.
Im Lauf der Jahre kommen dann zumeist eh noch mehr Hühner dazu. Vor allem die Neugierde auf neue Rassen lässt den Bestand schnell anwachsen. Das darf vielerorts nicht überhand nehmen.
Lieber weniger Hühner als zu viele
Zwar sind selbst in der gewerblichen Bio-Haltung pro Huhn nur vier Quadratmeter Freilandfläche sowie ein Quadratmeter Stall für sechs Hühner vorgeschrieben, dennoch lohnt sich eine deutlich geringere Besatzdichte vor allem für den Anfänger.
Hühner, die auf engem Raum zusammenleben, stecken sich leichter von ihren Artgenossen an. Vor allem im geschlossenen Stall verbreiten sich Infektionskrankheiten und Parasiten besonders schnell. In der gewerblichen Geflügelhaltung sind deshalb Medikamente nahzu regelmäßig im Einsatz.
Als Hobbyhalter möchte man das natürlich vermeiden und seinen Tieren ein möglichst artgerechtes und glückliches Leben schenken. Schließlich geht es hier nicht nur um den Profit, sondern vielmehr um die Freude am Huhn.
Achtung!
Je höher die Besatzdichte, desto eher kommt es auch zu Rangeleien zwischen den Hühnern.
Die Herdengröße muss zur Fläche passen. Rangniedrige Tiere brauchen Platz zum Ausweichen.
Auch der Auslauf darf gerne deutlich großzügiger ausfallen als gesetzlich erlaubt. Anfänger finden im Fachhandel zahlreiche Hühnerställe für den Garten. Diese sind laut Hersteller für eine bestimmte Anzahl Hühner konzipiert. Auch hier ist der Platz oft zu knapp bemessen. Große Hühner brauchen einen größeren Stall als Zwerge.
Doch auch wenn der Platz für die Nacht ausreicht und sich die Tiere tagsüber auf der grünen Wiese vergnügen, lohnt sich die Anschaffung eines größeren Stalls. Von Zeit zu Zeit herrscht in vielen Regionen Deutschlands wegen erhöhter Infektionsgefahr eine behördlich verordnete Stallpflicht. Der Stall muss groß genug sein, damit sich die Tiere zur Not auch tagsüber darin wohlfühlen.
Muss ein Hahn mitlaufen?
Wer seine Hühner artgerecht halten und vielleicht auch damit züchten möchte, benötigt auf jeden Fall einen Gockel. Außerdem ist die Herde unter männlicher Führung ausgeglichener. Der Hahn schützt und verteidigt seine Damen, warnt sie vor Gefahren und zeigt ihnen lukrative Futterplätze. Außerdem sorgt er für Ruhe und Frieden, indem er Streit unter den Hennen schlichtet.
Darf man die Truppe mischen?
Hühner, die vom Temperament gut miteinander harmonieren, darf man unabhängig von der Rasse gerne vergesellschaften.
Ruhige Rassen wie Orpington, Cochin und Brahma passen zum Beispiel sehr gut zusammen. Lebhafte Rassen harmonieren gut mit ebenfalls temperamentvollen Hühnern und Kämpfer passen am besten zu anderen Kämpfern.
Aggressive und impulsive Hühnerrassen mit ruhigen und friedlichen Typen zu vergesellschaften, ist keine kluge Idee.
Vor allem der Hahn muss größenmäßig zu den Hennen passen. Wenn ein riesiger Brahmahahn eine Zwerghenne tritt, ist das mit Sicherheit nicht optimal.
Ähnliche Rassen miteinander zu halten bringt auch den Vorteil, dass die Tiere ähnliche Anforderungen stellen. Das betrifft zum Beispiel die Zaunhöhe und die Position der Sitzstangen. Auffallend ist, dass sich Hühner, die sich ähnlich sind, oft separat gruppieren. Bei ausreichendem Platzangebot entstehen so zwei oder mehrere Gruppen.
Ist die Vergesellschaftung mit anderen Vögeln möglich?
Allgemein sind Hühner relativ verträglich. Gegen eine Vergesellschaftung mit Puten, Perlhühnern, aber auch mit Enten spricht tagsüber in einem großzügig gestalteten Auslauf aus sozialer Sicht nichts.
In freier Wildbahn vergesellschaftet sich auch das Bankivahuhn hin und wieder mit dem ebenfalls in Südostasien beheimateten Prälatfasan.
Allerdings bringt die Haltung auf begrenztem Raum mit Wasservögeln hygienische Probleme mit sich. Puten können sich beim Kontakt mit Hühnern mit der Schwarzkopfkrankheit infizieren.
Die richtige Altersstruktur
In der Hühnergesellschaft gibt es eine strenge Hackordnung. Die kräftigeren Tiere sind zumeist im Vorteil. Deshalb ist ein zu großer Altersunterschied heikel. Anfänger sollten möglichst gleichaltrige Tiere erwerben, es sei denn, sie kaufen eine Glucke mit ihren Küken.
Ein bunt zusammengewürfelter Haufen aus Küken und Erwachsenen birgt ein hohes Konfliktpotenzial. Auch Kokzidien übertragen sich leicht von den Alt- auf die Jungtiere.
Küken sind allgemein anfälliger für Kokzidiose und andere Krankheiten. Wer legereife Junghühner erwirbt, hat an ihnen die meiste Freude. Sie sind aus dem Gröbsten raus und erfreuen in der Regel mit einer robusteren Gesundheit.