Hühner zum Glucken bringen – Diese Tipps haben sich bewährt!
Wenn Hühner brüten, freuen sich die Geflügelfreunde, denn schon bald gibt es kleine, flauschige Küken.
Doch leider klappt das nicht immer so, wie man es gerne hätte. Viele Hennen kommen nur schlecht in Brutstimmung. Hier kann der Mensch etwas nachhelfen.
Doch eines gleich vorweg: Die Brütigkeit lässt sich durch das Schaffen optimaler Voraussetzungen zwar unterstützen, aber nie erzwingen.
Gute Voraussetzungen zum Glucken
- optimale Umgebung
- weich gepolstertes Nest mit Eiern
- passende Jahreszeit
- gute Brutveranlagung der Henne
Ein ruhiges Umfeld
Damit Hennen brütig werden, benötigen sie eine stressfreie, ruhige und sichere Umgebung. Glucken bevorzugen dunkle, geschützte Bereiche, weshalb das Nest am besten in einer von den anderen Hühnern wenig frequentierten Ecke liegt.
Brütende Hennen sondern sich auch in der Natur von der Schar ab. Es ist gut, wenn die Glucke die anderen Hühner hört, sie braucht sie aber nicht in ihrer unmittelbaren Nähe.
Sieht der Hühnerhalter eine Henne auf dem Nest sitzen, dann beobachtet er das Geschehen am besten aus der Ferne, denn auch zu viel Publikumsverkehr seitens des Menschen kann das Brutverhalten negativ beeinflussen. Es ist wichtig, die Glucke in Ruhe zu lassen, denn noch ärgerlicher als Hennen, die nicht brüten, sind solche, die während der Brut aufstehen und das Glucken vor dem Schlupf beenden. In diesem Fall war die ganze Mühe umsonst.
Ein bequemes Nest mit Eiern
Liegen mehrere Eier auf einem Haufen, dann animiert das brutfreudige Hennen zum Glucken. Gute Bruteier in ausreichender Menge sind eine der Grundvoraussetzungen für eine gesunde Naturbrut.
Damit die Eier nicht zerbrechen und die Henne eine gemütliche Unterlage vorfindet, ist das Nest im Idealfall weich gepolstert. Um ein Herauskullern der Eier zu vermeiden, besitzt das Nest einen Rand. Eine Größe von etwa 40 mal 40 Zentimeter ist optimal.
Viele Hühnerhalter schieren deshalb die Eier. Beim Schieren durchleuchtet man das Ei mit einer speziellen Schierlampe. Nach etwa zehn Tagen sind die Küken als winzige Pünktchen gut zu erkennen. Auch ein Adernetz erscheint jetzt im Schein der Lampe.
Wer keine Schierlampe besitzt, kann auch eine Taschenlampe direkt an das stumpfe Ende des Eis halten. Am besten funktioniert das Schieren in einem abgedunkelten Raum.
Brüten zur richtigen Jahreszeit
Auch das domestizierte Haushuhn folgt einem natürlichen Rhythmus. Wie in der freien Natur werden die meisten Hennen im Frühling brütig. Das macht durchaus Sinn, denn Küken, die bei warmen Temperaturen schlüpfen, haben bessere Überlebenschancen. Außerdem sind sie im Herbst groß genug, um die kalte Jahreszeit gut zu überstehen.
Eine Naturbrut im Spätsommer oder Herbst macht deshalb wenig Sinn. Wer sich im Herbst oder Winter Küken wünscht, wartet deshalb oft vergeblich auf gluckende Hühner.
Die passende Glucke
Normalerweise braucht eine Henne nicht viel zum Brüten. Ein geschützter, ruhiger Ort und ein weich gepolstertes, mit Eiern gefülltes Nest reichen in der Regel aus, um brutfreudige Hühner zum Glucken zu bewegen.
Wenn sich ein Hühnerhalter sehnlichst Nachwuchs wünscht und die Hennen nicht brüten wollen, muss das nicht unbedingt an den Rahmenbedingungen liegen. Häufig hat der Tierbesitzer ganz einfach auf das falsche Huhn gesetzt.
Nicht alle Hühner besitzen einen ausgeprägten Bruttrieb. Ganz im Gegenteil, denn bei vielen Hühnerrassen hat man die Brütigkeit bewusst weggezüchtet, und das mit gutem Grund, denn eine brütende und Küken führende Henne legt keine Eier. Viele Geflügelhalter, die vergeblich auf eine Naturbrut hoffen, besitzen die falsche Hühnerrasse.
Wer braune Lohmann und andere Legehybriden im Stall laufen hat, kann das Nest noch so gemütlich herrichten, die Hennen werden sich nicht dauerhaft darin niederlassen.
Das Gleiche gilt unter anderem für folgende brutfaule Hühnerrassen:
- Spanier
- Minorka
- Andalusier
- Brakel
- New Hampshire
- Bergischer Schlotterkamm
- Lakenfelder
- Deutscher Sperber
- Westfälischer Totleger
- und etliche mehr
Brutfreudige Hühnerrassen
Es gibt Hühnerrassen, deren weibliche Vertreter ausgesprochen gerne brüten. Bei einigen Exemplaren ist der Bruttrieb derart stark ausgeprägt, dass sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit mehrmals im Jahr glucken.
Hier reichen schon geringe Anreize, um das gewünschte Brutverhalten auszulösen.
Die Hennen folgender Rassen sind exzellente Glucken:
- Seidenhuhn
- Orpington
- Brahma
- Cochin
- Dorking
Rassehühner für die Naturbrut
Neben den ausgesprochen brutfaulen und bruteifrigen Rassen gibt es auch solche mit normalem Brutverhalten. Hier glucken die Hennen, wenn die bereits genannten Voraussetzungen stimmen. Ein großer Teil der Rassehühner fällt in diese Kategorie.
Eine Brutmaschine als Alternative
Wenn alles nicht klappt, weil der Tierhalter vielleicht feststellt, dass er sich nicht gut über die Rasse informiert hat, hilft eine Brutmaschine beim Erfüllen des Kükenwunsches.
Wer sich die Einstellung und Überwachung der Brutmaschine nicht zutraut oder wegen der wenigen Eier nicht extra ein elektrisches Gerät kaufen möchte, findet oft beim örtlichen Geflügelzuchtverein Hilfe. Die meisten Vereine verfügen über eine oder auch mehrere gute Brutmaschinen. Der Brutmeister kümmert sich professionell um die Nachzucht. Gegen ein geringes Entgelt ist es zumeist möglich, die eigenen Bruteier ausbrüten zu lassen.