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Mechelner

Ursprungsland
Niederlande
Eigewicht
60 Gramm
Legeleistung
175 Eier / Jahr
Gewicht Hahn
5,00 Kg
Gewicht Henne
4,00 Kg
Bruttrieb
Flugfähigkeit
Mechelner Hühner
Hinweis: Das Mechelner ist ein Huhn mit hohem Fleischertrag. Doch leider wurden Mechelner Hühner fast vollständig von den optimierten Hybridhühnern verdrängt.

Mittlerweile ist in den Mechelner-Beständen jedoch wieder ein hoffnungsgebender Aufwärtstrend zu sehen.


Legeleistung und Details zum Ei

Mit 150 bis 180 Eiern in den ersten beiden Legejahren, reicht die Eiproduktion durch die Mechelner Hühner für einen Selbstversorgerhaushalt aus. Die Eier sind cremefarbig und wiegen bis zu 60 Gramm. Da die Mechelner keine Winterleger sind, setzen sie mit fallen Temperaturen jedoch phasenweise aus.

Mechelner Eier

Die Hennen sind für ihre Brutfreude bekannt, weshalb die Mechelner Hühner einer Rasse angehören, mit denen der Halter die Nachzucht auf natürlichem Wege betreiben kann.

Auch wenn das Mechelner als Zwiehuhn eingestuft wird, liegt der Fokus auf der Mästbarkeit. Da es sich bei dem Mechelner um eine frohwüchsige, große Rasse handelt, liefert es eine beträchtliche Menge Fleisch. Dieses ist aufgrund der besonderen Fettverteilung auch bei älteren Exemplaren noch von hervorragender Qualität.

Obgleich es mit den heutigen Masthybriden eine preiswerte Alternative gibt, wird das Mechelner Huhn in einigen Restaurants als Delikatesse geführt. Rentabel ist die Fleischproduktion jedoch nicht, da die Mechelner einen erhöhten Futterkonsum haben (sie sind größer als die Masthybriden und wachsen länger heran) und damit in der Aufzucht teurer sind.

Wichtig: Für ein gesundes Wachstum ist die richtige Futterzusammenstellung essenziell. Während die Jungtiere eine nahrhafte Futtermischung brauchen, sollte man die Futtermenge der adulten Tiere etwas reduzieren. Anderenfalls kann es zu gesundheitsschädlichem Übergewicht, zu einer verminderten Befruchtungsrate und zu Einbußen in der Legeleistung kommen.

Haltung

Das Mechelner Huhn hat einen anfängerfreundlichen Charakter. Mit der entsprechenden Zuwendung kann es lernen, aus der Hand zu fressen und wird manchmal sogar zahm.

Mechelner Hahn

Im Umgang untereinander sind die Mechelner Hühner ebenfalls sehr angenehm, denn sie haben eine überdurchschnittlich hohe Sozialverträglichkeit. Anders als bei anderen Hühnerrassen ist die Geschlechtertrennung deshalb nicht zwingend erforderlich: Es können sowohl harmonische Gemischtherden als auch reine Hahnengruppen entstehen.

Darüber hinaus haben die Mechelner-Hähne den Vorteil, besonders nachbarschaftsfreundlich zu sein, da sie vergleichsweise wenig krähen.


Hühnerstall und Auslauf

Um die Mechelner Hühner tagsüber optimal vor Fressfeinden zu schützen, sollte der Außenbereich mit gut zu erreichenden Versteckmöglichkeiten ausgestattet sein.

Des Nachts wird der Schutz über einen Stall gewährt. Dieser sollte nicht nur Beutegreifer abhalten, sondern auch trocken und zugluftsicher sein. Da die Hühner selbst winterliche Temperaturen gut vertragen, braucht er jedoch keine Wärmeisolation.

Zur Absicherung der Außenfläche reicht ein mittelhoher Zaun, da das Mechelner recht schwer ist und deshalb nicht so gerne fliegt.

Unser Tipp: Aufgrund der schlechten Flugeigenschaften sollten die Sitzstangen gut zu erreichen sein (max. 1 m Höhe).

Obgleich das Mechelner grundsätzlich also keine hohen Ansprüche an seine Unterbringung stellt, hat es einen erhöhten Platzbedarf. Wenn ihm im Auslauf weniger als 25 qm (pro Huhn) zur Verfügung stehen, wächst die Bodenbepflanzung nicht mehr nach, sodass bei Regen ein schlammiger Untergrund entsteht. Da das Mechelner Federfüße hat, kommt es schnell zum Reinlichkeitsproblem. Außerdem zieht feucht-verschmutztes Gefieder Ektoparasiten an.

Ein großer Auslauf hat nicht nur den Vorteil, dass sich die Grünfläche wieder regenerieren kann, sondern ist auch ein gesunder Nahrungsquell und führt dazu, dass sich die Hühner untereinander gut verstehen.


Herkunft

Das Mechelner ist ein belgisches Rassehuhn, das genetisch betrachtet einen asiatischen Ursprung hat.

Die Geschichte des Mechelner Hühner begann Mitte des 19. Jahrhunderts, also zu dem Zeitpunkt, als asiatische Rassen nach Europa importiert wurden und die Hühnerzucht ins Rollen kam.

Das Mechelner ist eine Zufallskreuzung und baut neben europäischen Landhuhnrassen (Langschan, Campiner, Flämische Sperber etc.) auch auf asiatischen Ursprungsrassen (Brahma, Cochin u. v. w.) auf. Den Züchtern ging es vor allem um die Mästbarkeit.

1898 wurden die Zuchtziele dann im belgischen Rassestandard festgelegt. Durch den Zweiten Weltkrieg und die modernen Masthybriden hatte es das Mechelner jedoch phasenweise ziemlich schwer, sodass die Bestandsdichte zeitweise in einem höchstkritischen Zustand war.

In Deutschland kümmert sich der SV Mechelner um die Bestandsvergrößerung und um den standardgemäßen Rasseerhalt.

Laut der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen hat das Mechelner immer noch einen Gefährdungsgrad. Dank der Vereinsarbeit haben sich die deutschen Bestände jedoch soweit erholt, dass es von der Kategorie I (extrem gefährdet) in die Kategorie II (stark gefährdet) umgeschrieben werden kann.

Private Züchter haben ihrerseits zwar auch einen wichtigen Teil zum Rasseerhalt getan, allerdings ist die Zucht der gesperberten Mechelner dennoch eine Tätigkeit, die am besten von erfahrenen Züchtern angeleitet wird oder ihnen gänzlich vorbehalten bleibt. Denn bei den verschwommenen Gefiedermusterungen handelt es sich um ein optisches Merkmal, das bei experimentellen Einkreuzungen abhandenkommen kann.


Optik

Das Mechelner hat eine ausladende Körperform, die einen hohen Fleischertrag vermuten lässt. Die klassische Masthuhnform ist groß, fleischlastig und breit. Das Mechelner trägt seinen Körper in der Waagerechten und erreicht im Brustbereich den tiefsten Punkt.

In der Gesamtschau der körperlichen Merkmale kann ein kastenförmiges Bild entstehen.

Während die locker abfallenden Sicheln des Hahnenschwanzes noch recht differenziert zu erkennen sind, sticht der unscheinbare Hennenschwanz nicht sonderlich heraus.

Beide Geschlechter tragen einen mehrfach gezackten Einfachkamm. Die Kopfpunkte (Kamm, Kinn- und Ohrlappen) sind alle rot und schmal bis mittelgroß.

Die Augen sind orangestichig und passen sich damit gut dem Gesamteindruck des Kopfes an.

Die Läufe sind fleischfarben mit Teilbefiederung.

Farblich zu den Federfüßen passend bewegt sich die Farbe des Schnabels in einem hellen Horn.

Gemäß ihrer wirtschaftlichen Zuordnung (Fleischrasse), wird das Mechelner im Durchschnitt bis zu 4 (Henne) oder 5 kg (Hahn) schwer.


Anerkannte Mechelner Farbschläge

Die Mechelner Hühner gibt es innerhalb Deutschlands nur in gesperbert und in weiß.

Übrigens: Gesperberte Exemplare werden in Anlehnung an den Farbschlag auch Mechelner Kuckuck/Kuckuckssperber genannt.

Für die Zwergform ist der perlgrau-gesperberte und der weiße Farbschlag anerkannt.