Hühnerhaltung mit Kindern
Kinder lieben Tiere und insbesondere Hühner. Das liegt vermutlich nicht nur am imposanten Aussehen, sondern auch an der geringen Größe, denn Mädchen und Jungen begegnen ihren Lieblingen gerne auf Augenhöhe.
Der Wunsch nach eigenen Hühnern ist deshalb vor allem in Familien sehr groß. Steht genug Platz zur Verfügung und zeigt sich die Nachbarschaft verständnisvoll, dann steht der Hühnerhaltung mit Kindern nichts im Wege.
Mit Hühnern lernen und wachsen
Mit Hühnern aufzuwachsen, ist pädagogisch sinnvoll. Die Kinder lernen, Verantwortung für andere Lebewesen zu übernehmen. Außerdem können sie sich ihren Fähigkeiten entsprechend in die tägliche Arbeit einbringen.
Es macht unheimlich viel Spaß, die Hühner zu füttern, frisch einzustreuen und natürlich die Eier aus den Nestern zu sammeln. Das schafft tolle Erfolgserlebnisse.
Tipps für die Hühnerhaltung mit Kindern
Die Kids lieben es, Namen für die Hühner auszudenken. Je bunter die Truppe, desto einfacher ist es, die Tiere auseinander zu halten.
Leben mehrere Kinder im Haushalt, dann bekommt jedes sein eigenes Pflegehuhn.
Legen die Hennen verschiedenfarbige Eier, dann ist es möglich, diese einem bestimmten Tier zuzuordnen. Es gibt Hühner, die weiße, cremefarbige, braune, grüne, bläuliche und schokobraune Eier legen.
Sind Hühner für Kinder gefährlich?
Die meisten Hühner sind Kindern gegenüber friedlich. Nur wenige Hähne sind aggressiv. Das liegt in der Natur der Gockel, schließlich müssen sie ihre Hennen verteidigen und um ihren Rang kämpfen. Wachsen die Hähne zu eng mit dem Menschen auf, dann verschwimmen die Artgrenzen. Der Mensch wird zum Artgenossen und somit zum potenziellen Konkurrenten.
Auch schlechte Erfahrungen machen Hühner aggressiv. Sie setzen dann ihren scharfen Schnabel oder, im Falle eines Gockels, ihre spitzen Sporen ein.
Bei manchen Hühnerrassen erkennt man schon früh das Geschlecht. Das ist zum Beispiel bei kennfarbigen Küken der Fall. Wünschen sich die Kinder ein Schmusehuhn, dann sollten sie es lieber mit nur Hühnern probieren, was aber nicht heißen soll, dass alle zahmen Hähne später einmal ein aggressives Verhalten zeigen.
Kinderliebe Hühnerrassen
Nicht alle Hühner eignen sich gleich gut für Kinder. Im Idealfall sind die Tiere ruhig, friedlich, zeigen wenig Scheu und lassen sich leicht zähmen, sind zugleich aber auch munter und agil, sodass es mit ihnen nie langweilig wird.
Zu den beliebtesten Hühnerrassen für Kinder gehören natürlich jene, die die Kinder auf den Arm nehmen können.
Geeignete Hühnerrassen für Familien mit Kindern:
- Seidenhuhn
- Chabo
- Araucana
- Orloff
- Wyandotte
- Zwerg-Orpington
Seidenhühner sind wegen ihres kuscheligen Gefieders bei Kindern besonders beliebt. Die Tiere gibt es in einer Groß- und einer Zwergvariante sowie in verschiedenen Farben. Es handelt sich um ruhige Hühner, die schnell Vertrauen fassen.
Chabos sind lebhafte kleine Zwerge. Selbst die Hähne wiegen weit weniger als ein Kilogramm.
Das Besondere an den friedlichen Araucanas sind ihre grünen Eier.
Orpingtons und Wyandotten überzeugen mit einem gemütlichen Charakter. Orpingtons besitzen eine fast quadratische Form. Es gibt sie sowohl in einer großen als auch kleinen Version.
Der Zwerg-Orloff ist die kleine Spielart des russischen Nationalhuhns. Man findet die Vögel häufig in Streichelzoos.
Das sind nur Beispiele, denn es gibt noch viele weitere kinderfreundliche Hühnerrassen.
Hühner zähmen leicht gemacht
Damit die Kinder auch etwas von ihren Hühnern haben, sind sie im Idealfall zahm. Am besten gewöhnen sich die Vögel schon als Küken an die Menschenhand.
Sind sie schon etwas größer, dann verlieren sie allmählich ihre Scheu, wenn man einfach nur ruhig in ihrer Nähe sitzen bleibt. Ein paar Leckerbissen locken die Hühner zum Menschen. Mit der Zeit lassen sie sich dann meistens auch anfassen.
Die Kinder müssen dabei sehr behutsam vorgehen. Lässt sich das Huhn bereitwillig streicheln, dann kann man nach einiger Zeit dazu übergehen, das Huhn auf den Schoß zu setzen oder es sanft hochzuheben.
Ein tolles Erlebnis: eigene Küken ausbrüten
Besonders interessant ist es natürlich, die Hühner von klein auf wachsen zu sehen.
Es gibt zwei Möglichkeiten:
- die Küken in der Brutmaschine ausbrüten
- die Naturbrut.
Bei der Naturbrut brütet die Glucke die Kleinen aus und kümmert sich anschließend um sie. Sie bietet den Küken unter ihren Flügeln Schutz und Wärme.
Bei der Kunstbrut liegen die befruchteten Eier in einer Brutmaschine. Die Luftfeuchtigkeit und Temperatur entspricht den natürlichen Parametern. Die Wendung der Eier erfolgt entweder automatisch oder mechanisch.
Für die Kinder ist das Schieren besonders interessant. Hierbei durchleuchtet der Hühnerhalter das Ei mit einer speziellen Lampe, um die Entwicklung des Kükens live zu verfolgen. Nach etwa sechs Tagen ist ein kleiner Punkt und das Netz mit den Blutgefäßen zu sehen.
Schon nach zwei Wochen ist das Küken deutlich größer. Die Kinder beobachten, wie es sich bewegt. Gegen Ende hin lohnt sich das Schieren nicht mehr, denn das kleine Huhn füllt dann fast das ganze Ei mit seinem Körper aus.
Nach rund 21 Tagen schlüpfen die Küken. Es ist sehr spannend, wenn die ersten Eier einen Knacks bekommen. Schon bald schlüpfen die Kleinen aus den Schalen.
Im Idealfall gibt es sogar eine spezielle Jugendgruppe, die sich in regelmäßigen Abständen trifft. Bei den Geflügelausstellungen erfolgt eine extra Bewertung für Jungzüchter. Diese starten in der Jugendmeisterschaft. Erfolgreiche Züchter erhalten Pokale, Urkunden und Sachpreise.
Es lohnt sich also, tiefer in die Materie einzusteigen und vielleicht sogar eine bestimmte Rasse zu züchten. Von Kindern und Jugendlichen gezüchtete Hühner werden mit einem Bundesjugendring gekennzeichnet.