Legen Hühner im Winter Eier? – Winterleger, Beleuchtung und mehr!
Die Tage werden kürzer, draußen ist es kalt und dunkel. Flackerndes Kerzenlicht sorgt für romantische Stimmung. Was jetzt noch fehlt, sind Eier für die Plätzchen, denn viele Hühner machen im Winter eine Legepause.
Warum legen viele Hühner im Winter keine Eier?
Diese Frage ist eigentlich irrsinnig, denn wir müssten uns vielmehr fragen, weshalb es überhaupt im Winter Eier zu kaufen gibt. Das Huhn legt das Ei wie alle weiblichen Vögel zur Fortpflanzung. Im Ei soll schließlich ein Jungvogel heranwachsen.
Küken, die im Winter schlüpfen, verhungern und erfrieren. Aus gutem Grund hat es die Natur so eingerichtet, dass die Jungtiere im Frühling das Licht der Welt erblicken. Dann haben auch die meisten Hennen Hochkonjunktur. Die Produktivität steigt und es stehen ausreichend Eier zur Verfügung, zum Beispiel zum Bemalen an Ostern.
Viele Hennen folgen diesem natürlichen Muster, machen im Winter eine Legepause und fangen erst wieder im Februar mit der Eiproduktion an. Sind die Nester im Dezember und Januar leer, dann ist das also ganz natürlich.
Welche Hühner legen im Winter Eier?
Wenn Hennen im Winter Eier legen, dann liegt das an der speziellen Auslese durch den Menschen. Diesem bringen Winterleger nämlich klare Vorteile, denn wer freut sich nicht über ganzjährig frische Eier?
Die in der gewerblichen Massentierhaltung eingesetzten Legehybriden legen nahezu das ganze Jahr über Eier. Sie besitzen auch keinen ausgeprägten Bruttrieb mehr.
Sogar viele alte Rassen verfügen über diese Eigenschaften. Da die Hühnerhalter auch schon vor mehreren Jahrhunderten ihre Tiere im Winter mit ausreichend Futter versorgten, waren die Hennen dazu in der Lage, weiterhin zu legen. In der freien Wildbahn wäre das aufgrund des eingeschränkten Nahrungsangebots gar nicht möglich.
Darüber hinaus existieren exotische Hühnerrassen, die genetisch nicht an die kalte Jahreszeit angepasst sind, weil es in ihrer Stammheimat gar keinen Winter gibt. Die Hennen dieser Rassen pausieren zumeist saisonunabhängig.
Diese Hühnerrassen sind beispielsweise gute Winterleger:
- Deutsches Reichshuhn
- Dresdner Huhn
- Plymouth Rock
- Deutsches Lachshuhn
- Ramelsloher
- Seidenhuhn
- Sundheimer
- Orpington
- Barnevelder
- Ayam Cemani
- Brahma
Mehr Eier durch künstliches Licht?
Werden die Tage kürzer und die Nächte länger, dann wirkt sich das unmittelbar auf das Legeverhalten aus. Da die Hennen nur tagsüber mit der Nahrungssuche beschäftigt sind, nehmen sie im Winter automatisch weniger Futter zu sich.
Viele Hühnerhalter schlagen der Natur ein Schnippchen und verlängern mit Kunstlicht den Sommer. Die künstliche Beleuchtung simuliert das Tageslicht. Dadurch verlängert sich gleichzeitig die Fressphase, was wiederum die Eiproduktion anregt.
Hühnerhalter, die die Legeperiode in die kalte Jahreszeit hinein verzögern möchten, lassen die „Sonne“ früher auf- und später untergehen.
Viele Hühner bringt das tatsächlich in Legestimmung. Auf diesen Trick greift man auch in vielen gewerblichen Legebetrieben zurück.
Es gibt jedoch Hobbyhühnerhalter, die den Eingriff in den natürlichen Zyklus ablehnen. Sie gönnen ihren Tieren die Legepause. Im Endeffekt kann das jeder machen, wie er möchte. Sinnvoll ist, die künstliche Sonne nicht abrupt auf- und untergehen zu lassen, sondern mit gedimmtem Licht sanfte Übergänge zu schaffen.
Lassen sich Eier für den Winter aufbewahren?
Eine weitere Idee, um im Winter genügend Eier zu haben, ist das Lagern. Der Hühnerhalter zehrt dann von dem Vorrat, den seine Hennen im Sommer und Herbst gelegt haben.
Zur Aufbewahrung von Eiern eignen sich folgende Methoden:
- im Kühlschrank lagern
- portionsweise einfrieren
- in Wasserglas einlegen
Die Lagerung im Kühl- und Gefrierschrank
Ob Eier in den Kühlschrank gehören oder nicht, darüber streiten sich die Geister. Fakt ist, dass die Eier darin nicht ewig frisch bleiben. Dennoch kann man den Verderb hinauszögern.
Die im Handel angebotenen, ungekühlten Eier verfügen über ein Mindesthaltbarkeitsdatum von 28 Tagen. Es lohnt sich also, die Eier an einem möglichst kühlen Platz aufzubewahren.
Auf keinen Fall sollte man das Ei waschen, weil das die Cuticula, eine dünne Schutzschicht, beschädigt. Gewaschene Eier verderben schneller, weil Keime leichter ins Innere dringen.
Wichtig ist, im Kühlschrank gelagerte Eier dort auch weiterhin zu belassen. Ansonsten sind die Temperaturschwankungen zu groß und es entsteht Kondenswasser, das wiederum die Cuticula angreift.
Was viele nicht wissen, ist, dass sich Eier auch einfrieren lassen. Das funktioniert zwar nicht mit Schale, aber sehr gut im aufgeschlagenen Zustand.
Es ist möglich, das Dotter und das Eiweiß entweder zusammen oder getrennt in hierfür geeignete Behälter oder Tüten abzufüllen und portionsweise einzufrieren. Das aufgetaute Ei lässt sich zum Beispiel zum Backen oder Anrühren eines Pfannkuchenteigs verwenden.
Das Einlegen in Wasserglas
Diese Methode stammt noch aus Großmutters Zeiten und ist inzwischen in Vergessenheit geraten. Das hat auch einen guten Grund. Früher konservierte man die Eier, indem man sie in Steinguttöpfe stapelte und diese an einem kühlen Ort lagerte.
Die Eier schwammen im sogenannten Wasserglas oder gelöschtem Kalk. Beim Wasserglas handelt es sich um wasserlösliches Alkalisilikat. Das ist eine sehr aggressive Substanz. Das im Wasserglas enthaltene Siliciumoxid dichtete die Eier so ab, dass weder Luft noch Bakterien eindrangen. Die Verwendung des Kalks erfüllte den gleichen Zweck. Auf diese Art und Weise konservierte Eier halten sich etwa drei, maximal sechs Monate lang.