Boden im Hühnerauslauf: Wiese, Rindenmulch, Terrassenplatten
Der Boden im Hühnerauslauf muss großen Belastungen standhalten. Die Tiere scharren, picken, wälzen sich und rupfen an den Gräsern. Bei anhaltendem Regen verwandelt sich so mancher Auslauf binnen kurzer Zeit in eine riesige Matschkuhle. Ohne Gummistiefel gibt es kaum ein Vorwärtskommen.
Sich Gedanken um den Bodenbelag zu machen, ist deshalb sehr wichtig. Es gibt verschiedene tiergerechte und zugleich komfortable Lösungen.
Kampf gegen den Matsch
Wo Tiere im Freien laufen, entsteht bei feuchter Witterung zumeist sehr schnell Matsch. Das trifft in besonderem Maße auf Huftiere zu, aber auch Hühner scharren mit ihren Füßen die Grasnarbe kaputt, legen die Erde frei und fördern so die Entstehung von Pfützen.
Ein wetterfester Auslauf, der zu jeder Jahreszeit und bei jeder Witterung problemlos begehbar ist, bietet sowohl dem Tierhalter als auch den Hühnern enorme Vorteile.
Es gibt folgende Möglichkeiten, den Hühnerauslauf zu befestigen:
- Rindenmulch, Sägespäne und Hackschnitzel
- Sand
- Terrassen- und Gehwegplatten
- Trittsteine
- Rasengitter
- Paddockplatten
- Beton und Pflaster
Sägespäne, Hackschnitzel und Rindenmulch
Rindenmulch und Sägespäne eignen sich gut zum Scharren. Die meisten Hühner lieben diesen natürlichen Bodengrund und der Mensch mag den würzigen Waldduft.
Eine dicke Schicht macht dem Matsch schnell den Garaus. Rindenmulch und Holzspäne haben jedoch den Nachteil, dass es sich dabei um organische Materialien handelt, die mit der Zeit verrotten und das Matschproblem auf Dauer verstärken. Es handelt sich somit nur um eine Übergangslösung.
Sand
Es gibt verschiedene Arten von Sand. Feinrieselnde und durchlässige Sorten ebenso wie solche, die sich stark verfestigen. Felsensand ist ein Material, dass sich schnell verdichtet und auch bei feuchter Witterung eine relativ harte und begehbare Oberfläche bildet.
Bei trockenem Wetter baden sich die Hühner darin gerne in selbst gescharrten Kuhlen. Optimal ist natürlich auch eine Ecke oder ein Sandbad mit feinerem Material. Dieses steht im Idealfall an einem trockenen, überdachten Platz.
Terrassen- und Gehwegplatten
Terrassen- und Gehwegplatten aus Beton, Stein oder WPC bilden eine absolut feste Oberfläche.
WPC ist ein aus Kunststoff und Holz bestehendes Material mit wasserfester Oberfläche. Am besten eignen sich die Platten zum Belegen von Teilbereichen oder zur Anlage von Wegen.
Terrassenplatten aus Holz sind ebenfalls denkbar. Die meisten Holzsorten benötigen jedoch eine spezielle Imprägnierung, um der Witterung auf Dauer standzuhalten. Holzschutzmittel im Hühnerstall sind jedoch aus gesundheitlichen Gründen nicht zu empfehlen.
Trittsteine
Im Bau- und Gartenmarkt sind attraktive Trittsteine in runder und eckiger Form erhältlich. Mit diesen lassen sich leicht Übergänge und Wege anlegen, die der Hühnerhalter nutzt, um bei nassem Wetter mit trockenen Füßen zu seinen Tieren zu kommen.
Rasengitter
Rasengitter gibt es aus Beton und Kunststoff. Sie schützen den Boden vor einer allzu starken Belastung, schaffen einen festen Untergrund und verhindern so die Bildung von Matsch. Das Gute: Durch das Gitter wächst das Gras hindurch. Das Gitter verhindert außerdem, dass die Hühner die empfindliche Grasnarbe zu stark beschädigen. Es gibt sowohl eng- als auch weitmaschige Gitter.
Paddockplatten
Ideal für matschige Ausläufe sind Paddockplatten. Diese finden normalerweise in der Pferde- und Rinderhaltung Verwendung. Sie sind sehr belastbar und langlebig. Die meisten Platten bestehen aus robustem Recyclingkunststoff.
Paddockplatten sind dem Rasengitter in mancherlei Hinsicht recht ähnlich. Die viereckigen Platten verfügen über Löcher, durch die das Wasser sickert. Der Boden wird somit nicht versiegelt, es entsteht jedoch eine feste Tretschicht. Die Paddockplatten lassen sich mit verschiedenen Materialien füllen und auf Wunsch mit Sand bedecken.
Als Füllmaterial kommen zum Beispiel Kies, Sand oder Erde infrage. Es ist auch möglich, die Platten mit Mutterboden zu füllen und mit Gras zu bepflanzen.
Es gibt Paddockplatten zum direkten Verlegen auf den Matsch sowie solche, für die ein Unterbau aus Kies erforderlich ist. Der Kies verbessert die Drainage und hält die Oberfläche trocken.
Beton und Pflaster
Sauber und absolut fest sind betonierte oder auch gepflasterte Böden.
Allerdings fehlt den Hühnern hier das angenehm natürliche Gefühl unter den Füßen. Es gibt nichts zu scharren und außerdem ist der Boden so versiegelt, dass kaum mehr Wasser ins Erdreich dringt.
Von Vorteil ist das einfache Abmisten und die daraus resultierende Hygiene. Es gibt keinen Kot, der sich mit der Erde zu Matsch vermengt.
Hühner lieben Gras
Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte seine Hühner zumindest zeitweise auf die grüne Wiese lassen.
Allerdings richten zu viele Hühner auf zu kleiner Fläche das Gras oft zugrunde. Der Auslauf ist im Idealfall so gestaltet, dass die Möglichkeit besteht, grüne Teilflächen abzutrennen, zum Beispiel mit einem Geflügelzaun. Wer frisches Gras ansät, sollte sich für eine robuste Sorte entscheiden, beispielsweise für einen Sportrasen, wie er auch auf dem Fußballfeld Verwendung findet.
Unsere Empfehlungen:
Dieser Boden eignet sich nicht für den Hühnerauslauf
Auch Hühnerfüße sind empfindlich. Scharfkantiger Schotter und allzu grober Kies eignen sich deshalb nicht als Bodengrund. Außerdem lässt sich der Kot nur schwer entfernen, wenn er zwischen den Steinen klebt. Das ist sehr unhygienisch.
Verschiedene Böden für mehr Abwechslung
Am besten ist natürlich ein Hühnerauslauf mit verschiedenen Bodenarten. Das bietet den Hühnern eine willkommene Abwechslung. Die Stellen, die der Hühnerhalter besonders häufig betritt, sind im Idealfall gut befestigt.
Dazu gehören zum Beispiel kleine Wege, die durch den Auslauf führen. In den überdachten Bereichen ist das Auslegen von Sand, Hackschnitzeln und Rindenmulch zu empfehlen. Ansonsten lohnt sich das Befestigen des Auslaufs mit den oben beschriebenen Methoden.