Strupphuhn
- Ursprungsland
- Asien
- Eigewicht
- 58 Gramm
- Legeleistung
- 150 Eier / Jahr
- Gewicht Hahn
- 3,50 Kg
- Gewicht Henne
- 2,50 Kg
- Bruttrieb
- Flugfähigkeit
Das Strupphuhn hat zwar auch einen wirtschaftlichen Nutzen, es fällt aber vor allem durch seine besondere Optik auf. Das Federkleid wirkt struppig, zerschlissen und ist zum Teil verdreht oder gewellt. Deshalb ist das Strupphuhn nicht nur ein Nutz-, sondern auch ein exotisches Zier- und Liebhabertier.
Legeleistung und Details zum Ei
Strupphühner legen zwischen 130 und 160 cremfarbene, 58-Gramm-schwere Eier – sowohl im ersten als auch im zweiten Legejahr.
Außerdem wachsen sie schnell zu stattlichen Tafelhühnern heran.
Für die Hühnerhaltung bedeutet das, dass das Strupphuhn nicht nur als Zier- und Ausstellungshuhn, sondern auch als Fleisch- und Eierlieferant fungiert. Für eine Kleinfamilie reicht die Legeleistung einer Standardgruppe, gerade in den Sommermonaten, in jedem Falle aus.
Allerdings kommt es immer wieder vor, dass die Hennen ihre Legetätigkeit aufgrund der Brut pausieren. Sofern sie in Brutlust kommen, ziehen sie ihre Nachkommen hingebungsvoll auf.
Haltung
Strupphühner werden als lebhaft beschrieben und bringen ein großes Interesse an den Geschehnissen in ihren Wirkungskreisen auf.
Das neugierig-zugewandte Naturell ist grundlegend für den Erfolg der Zähmbarkeit. Wer sich hingebungsvoll kümmert, wird mit einer zutraulichen Hühnerschar belohnt. Die Strupphuhn-Hähne sind jedoch ein wenig distanzierter als die Hennen und nehmen teilweise eine arrogante Haltung ein.
Freilauf und Hühnerstall
Trotz ihres zerzausten Gefieders sind Strupphühner robust und wetterfest. Sie halten sowohl regnerische Tage als auch den Frost im Winter aus. Allerdings sollte ihnen ein vor Zugluft geschützter Unterschlupf zur Verfügung stehen.
Individuen mit gestruppter Federstruktur können nicht gut fliegen, weshalb ein niedriger Zaun für sie genau genommen reicht. Aufgrunddessen, dass ein Drittel der Nachkommen glattfiedrig und damit flugtauglich ist, hat dieser vermeintliche Vorteil jedoch keine praktische Relevanz. Da sich der Hühnerhalter beim Bau des Geheges aus Sicherheitsgründen an den gutfliegenden (also den glattfiedrigen) Hühnern orientieren sollte, braucht die Hühnerschar einen hohen Zaun.
Alternativ dazu bietet sich die freie Außenhaltung an. Da sich Strupphühner gerne bewegen, tut ihnen der Freiraum sichtlich gut. Außerdem sind sie emsig auf der Futtersuche, sodass sie sich im Sommer weitestgehend selbst ernähren.
Herkunft
Das Strupphuhn blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück. Dementsprechend undurchsichtig ist sein Werdegang.
Es ist aber von einer Verwandtschaft zwischen Seiden-, Neger- und Strupphühnern auszugehen, da die Schwarz-/Blaufärbung der Haut und Knochen ursprünglich ein gemeinsames Merkmal war.
Fakt ist, dass es Bildnachweise gestruppter Hühner schon seit dem 16. Jahrhundert gibt. Ob es sich dabei um das Strupphuhn von heute handelt, gilt jedoch als ungeklärt. Es könnte sich bei den abgebildeten Exemplaren auch um spontane Mutationen handeln, die über die Jahre von selbst wieder verschwunden sind. Darüber, welche Rolle Selektion und Zufall spielte, wird noch immer spekuliert.
Da Hühner mit gestruppten Federn schon vor 300 Jahren auf den Philippinen und Java gesichtet worden sind, ist es möglich, dass das Strupphuhn in Asien entstand.
Von dort fand es seinen Weg nach Europa. Im 17. Jahrhundert kam es in England und rund 100 Jahre später auch bei uns in Deutschland an. Zumindest ist die Existenz des Huhns von da an bebildert und textuell belegt.
Im Jahre 1874 wurde ein amerikanischer Rassestandard erstellt. Die Anerkennung innerhalb Deutschlands erfolgte erst in den 2000er Jahren. In vielen Ländern steht die Anerkennung der Strupphühner jedoch noch immer aus, weil die Struppfiedrigkeit dort als rasseübergreifendes Merkmal gilt.
Strupphühner sind zwar ein Blickfang und können aufgrund des Sondermerkmals „Struppgefieder“ großes Interesse generieren, doch trotzdem haben sich die Bestände nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr nennenswert erholt.
Deshalb ist es von tragender Bedeutung, dass sich der Sonderverein der Strupphühner und Zwerg-Strupphühner um den Erhalt des Rassehuhns bemüht. Dieser kann den Kaufinteressenten auch alle wesentlichen Informationen rund um die Haltung sowie die Kontaktadressen der Züchter zur Verfügung stellen. Die Expertenmeinung ist gerade im Umgang mit den Strupphühnern sehr wichtig, denn bezüglich der Zucht können fachspezifische Fragen entstehen. So kann es beispielsweise bei der Verpaarung gestruppter Individuen zur sogenannten Überstruppung kommen. Deswegen muss der Zuchtstamm aus einer Mischung gestruppter und glattfiedriger Zuchttiere bestehen.
Optik
Das Strupphuhn gehört mit seiner kräftig, rundlichen Körperstatur zum Landhuhnschlag. Obgleich es eine aufrechte Haltung einnimmt und mittelhoch steht, wirkt es aufgrund des Struppgefieders tiefstehend und gedrungen.
Durch die breite Brust und den kurzen Rücken erscheint es recht kompakt.
Die gestruppten Federn sind weich, breit und zerzaust und entgegen der Wuchsrichtung aufgedreht.
Beide Geschlechter bilden eine Halskrause aus. Während diese bei den Hennen nicht im Vordergrund steht, ist die Krause der Hähne recht markant.
Ferner fällt der Hahn durch sein aufgebauschtes, gewelltes Schwanzgefieder auf. Der struppige Hennenschwanz ist üppig, aber – wie es für die weiblichen Tiere üblich ist – verhältnismäßig kurz.
Die Hennen der Großhuhnvariante werden 2,5 und die Hähne 3,5 kg schwer. Demgegenüber erreicht die Zwergform mit 1 bis 1,2 kg das zu erwartende Maximalgewicht.
Das Strupphuhn hat rote Gesichtspunkte und einen Einfachkamm.
Die Füße sind (heutzutage) federfrei.
Die Lauffarbe kann in Abhängigkeit zum Farbschlag zwischen unterschiedlichen Schwarz-, Gelb- und Grautönen variieren.
Zwischen Befiederung, Augen und Schnabel gibt es ebenfalls einen farblichen Zusammenhang. Faustregel: Je heller das Gefieder, desto heller sollen auch der Schnabel, die Augen und die Läufe sein.
Anerkannte Strupphühner Farbschläge
Der Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter e. V. hat das Großhuhn in den folgenden Farben anerkannt:
- Schwarz
- Blau
- Weiß
- Gesperbert
Gesperberte Zweg-Strupphühner gibt es nicht. Stattdessen kommen im anerkannten Farbspektrum der Zwergform noch die Farbvarianten Rot und Gelb hinzu.