Die Kükenaufzuchtbox und was hinein gehört
Die Kükenaufzuchtbox ist die zweite Station nach der Brutmaschine und das erste richtige Zuhause für das Küken. Damit sich die jungen Hühner darin wohlfühlen und sich gut entwickeln, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten.
Der erste Stall für das junge Huhn
Für die Küken ist die Aufzuchtbox das erste richtige Zuhause. Hier verbringen sie die ersten Wochen ihres Lebens, denn Freilauf ist für die Kunstbrutküken noch nicht möglich. Deshalb sollte das Kükenheim gemütlich eingerichtet sein.
Wichtig ist vor allem die passende Größe, denn die Kleinen wachsen rasch. In zu kleinen Ställen wird es oft sehr schnell eng.
Wie groß muss die Kükenbox sein?
Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Das ist letztendlich auch von der Hühnerrasse abhängig. Zwerghuhnküken benötigen logischerweise weniger Platz als junge Brahmas.
Die Herstellerangaben bei den handelsüblichen Kükenboxen sind oft relativ knapp bemessen. Für eine einen Meter breite und einen halben Meter tiefe Box ist zum Beispiel angegeben, dass sich diese für 60 bis 70 Küken eignet. Das trifft auf Eintagsküken sicherlich zu, aber das Platzangebot dürfte schnell ausgeschöpft sein.
Am Anfang kommen die Hühnchen mit wenig Raum aus. Aber wie bereits erwähnt, wachsen sie sehr schnell.
Diese Ställe eignen sich als Kükenaufzuchtbox
Viele Hühnerhalter nutzen leere Aquarien, Terrarien, Holzkisten, Pappkartons oder Kleintierkäfige mit engen Gitterabständen als Kükenaufzuchtbox. Wichtig ist ein Deckel, denn die kleinen Hühner beginnen schon bald zu flattern und zu hüpfen.
Das gehört rein ins Kükenheim
- Wärmeplatte oder -lampe
- Futterbehälter
- Tränke
- Einstreu
Die Wärmequelle
Küken aus der Naturbrut finden unter der Glucke Unterschlupf und Wärme. Schlüpfen die Hühnchen im Brutautomat, dann fehlt diese mütterliche Fürsorge. Deshalb ist es wichtig, den Küken eine Wärmequelle zur Verfügung zu stellen.
Hierfür gibt es zwei etablierte Methoden. Die traditionellere Wärmequelle ist die Wärmelampe. Diese hängt über der Stallfläche. Der Wärmekegel sorgt in einem begrenzten Bereich für angenehme Temperaturen. Die Küken wählen frei, ob sie sich im warmen Kegel aufhalten oder einen kühleren Ort bevorzugen.
In neuerer Zeit setzen sich die Wärmeplatten immer mehr durch. Sie müssen nicht extra am Stalldach befestigt werden, sondern lassen sich problemlos auf dem Boden aufstellen. Das empfinden viele Hühnerhalter als besonders praktisch. Sie sind wie die Wärmelampe mit einem Kabel an das Stromnetz angeschlossen.
Die Platte mit der beheizbaren Unterseite steht auf drei oder vier Füßen. Diese lassen sich nach Belieben in der Höhe verstellen, sodass die Platte mit den Küken „mitwächst“. Es gibt sowohl dreieckige als auch quadratische oder rechteckige Modelle. Ein Vorteil der Wärmeplatte ist, dass sie einer Hühnerglucke ähnlicher ist. Die Küken schlüpfen unter die Platte, so wie sie Zuflucht unter ihrer Mutter suchen würden.
Praktisch und sauber: Futterautomaten
Natürlich benötigen die Küken auch geeignetes Futter und immer frisches Trinkwasser. Manche Hühnerhalter geben ihren Tieren das Futter in einer offenen Schüssel. Das hat allerdings den Nachteil, dass die Küken darin rumhüpfen und ihr Essen mit Kot verunreinigen.
Außerdem scharren die Tiere gerne, sodass sich das gute Futter weitläufig in der Box verteilt und zertrampelt wird. Das ist sehr schade. Ein viel besseres Resultat bringt der Futterautomat.
Dieser besteht aus einer runden Tonne als Vorratsbehälter. Das Futter rutscht bei Bedarf in eine rundumlaufende Futterrinne nach. Diese ist in einzelne Fressparzellen unterteilt. Für Küken beliebt sind aber auch die länglichen und ebenfalls unterteilten Futterrinnen.
Praktische Wasserspender
Bei den Tränken verhält es sich ebenso wie beim Futter. Es ist möglich, den Küken mit Wasser gefüllte Schälchen anzubieten. In einer speziellen Kükentränke ist das Nass jedoch besser vor Verunreinigung geschützt.
Am besten eignen sich Stülptränken für die Kükenaufzucht. Das Wasser befindet sich in einem Vorratstank und läuft bei Bedarf immer wieder nach.
Die richtige Einstreu
Als Bodengrund eignen sich Sand, Hanfhäcksel, Holzspäne und kleingehäckseltes Stroh, wenn die Halme so zerkleinert sind, dass sie keine scharfen Kanten aufweisen. Damit die Küken nicht auf dem glatten Boden ausrutschen, empfiehlt sich eine Unterlage aus Küchenpapier.
Fix und fertig: das Kükenaufzuchtbox aus dem Fachhandel
Etwas teurer, dafür aber auch komfortabler sind die im Fachhandel erhältlichen Kükenaufzuchtboxen.
Wärmequelle integriert
Eine extra Wärmelampe oder Wärmeplatte ist hier zumeist nicht erforderlich, denn das Kükenheim selbst ist beheizbar. Mittels eines Regler-Thermostats lässt sich die integrierte Heizung individuell einstellen. Auch die Belüftung erfolgt kontrolliert.
Die Kükenbox ist unempfindlich gegen Temperaturschwankungen von außen. Im Innern der Box sind die Hühnchen auch vor Zugluft geschützt.
Einfache Reinigung
Zudem handelt es sich um praxiserprobte Modelle, die das Reinigen erleichtern und mit etlichen Raffinessen ausgestattet sind. Viele dieser Aufzuchtboxen verfügen über einen Laufdraht. Der Kot fällt in eine darunterliegende Schublade und kann so einfach entsorgt werden.
Tränken und Futterautomaten sind oft bereits vorhanden. In vielen Fällen befindet sich an der Vorderseite eine Plexiglasscheibe, durch die der Hühnerhalter seine Küken beobachtet. Bei vielen Modellen lässt sich die transparente Front aufklappen. Manche Aufzuchtboxen sind extra so konstruiert, dass sie übereinander stapelbar sind. Somit ist es möglich, Küken bei höherem Platzbedarf in eine der darunterliegenden Boxen umzusetzen.
Eine solche Kükenaufzuchtbox ist genial, aber leider auch relativ teuer. Die Anschaffung lohnt sich vor allem dann, wenn der Hühnerhalter regelmäßig Tiere nachzieht. Die Stromkosten sind in der Regel geringer als bei der Nutzung einer freihängenden Wärmelampe.