Küken schlüpfen im Brüter – Was muss ich jetzt tun?
Die lange Zeit des Wartens hat ein Ende und die Spannung steigt. Schon sind die ersten Eier angepickt. Nach und nach schlüpfen die kleinen Küken. Für den Hühnerhalter gibt es jetzt einiges zu tun.
Das passiert nach dem Schlupf
Sind die Küken aus dem Ei geschlüpft, dann liegen sie nass und erschöpft da. Der Schlupf war anstrengend und der neue Erdenbürger braucht nun erst einmal eine Pause.
Bis der Flaum trocknet und das Küken munterer ist, vergehen Minuten oder auch mehrere Stunden. Das ist von Küken zu Küken unterschiedlich.
Es gibt Hühnerzüchter, die das Küken aus der Brutmaschine nehmen, sobald es trocken ist, und solche, die damit bis zu zwei Tage warten und die kleine Kükenschar komplett umsiedeln.
- Ein Hühnchen, das frühzeitig aus der Brutmaschine entnommen wird, kann die noch im Ei befindlichen Küken nicht mehr beim Schlüpfen stören. Nach kurzer Zeit werden die meisten Jungtiere nämlich sehr agil und drehen mit ihren Bewegungen das ein oder andere Ei um.
- Generell ist es jedoch möglich, die Tiere zwei Tage im Brüter zu lassen, denn in dieser ersten Zeit zehren sie noch vom Dottersack. Dieser zieht sich kurz vor dem Schlupf in die Bauchhöhle zurück. Viele Küken fangen aber auch schon deutlich früher mit dem Körnerpicken an. Sie tun das instinktiv, ohne dass ihnen eine Glucke das erst zeigen muss.
Es ist auch normal, dass Eier längere Zeit angepickt sind. Ein Eingreifen ist nur dann erforderlich, wenn die Küken sehr lange über der Zeit sind oder wenn sich beispielsweise bei einem am Morgen angepickten Ei am Abend des darauffolgenden Tages noch immer nichts getan hat und die anderen Küken bereits munter im Brüter rumhüpfen. Dann kann man vorsichtig damit beginnen, das Ei im Bereich der Luftblase von oben zu öffnen.
Manchmal ist das Küken festgeklebt. Lauwarmes, mit dem Finger auf Schale und Eihaut aufgetragenes Wasser hilft, die Verklebungen zu lösen.
Das brauche ich für die Kükenaufzucht
Verlassen die Küken die Brutmaschine, dann brauchen sie folgendes Zubehör:
- Kükenstall
- Wärmeplatte oder Wärmelampe
- Einstreu
- Wasser- und Futterbehälter
- Futter
- Wasser
Das gemütliche Zuhause
Natürlich brauchen die Küken zuerst einmal einen Stall. Im Fachhandel gibt es spezielle Kükenheime, die exakt auf die Bedürfnisse der Hühnchen ausgerichtet sind.
Wer nur gelegentlich brütet, nutzt eine Kiste oder einen engmaschigen Hamster- oder Kaninchenstall. Auch leere Aquarien und Terrarien erfüllen diesen Zweck.
Wichtig ist vor allem ein zugluftfreier Standort.
Aus hygienischen Gründen und auch um den Komfort für die Küken zu erhöhen, ist der Boden mit einer Schicht Einstreu bedeckt. Dabei kann es sich um Sägespäne, Stroh oder ein handelsübliches Produkt handeln. Um ein Rutschen auf dem glatten Untergrund zu vermeiden, legen viele Hühnerhalter den Käfig mit Zeitungs- oder Küchenpapier aus.
Die Küken mögen es warm
Auch nach dem Schlupf brauchen die Küken viel Wärme. 36 bis 38 Grad Celsius sind ideal. Früher nutzten die Hühnerhalter eine Wärmelampe. Auch heute noch verwenden viele Züchter ein solches Modell. Der Wärmestrahler hängt über dem Boden. Die Küken versammeln sich unter dem Wärmekegel.
Heutzutage setzen sich jedoch die Wärmeplatten immer mehr durch. Diese arbeiten energieeffizient und wärmen die Kleinen auf eine natürlichere Art. Die Küken schlüpfen unter die Platte so wie sie normalerweise unter die Glucke kriechen würden.
Es gibt sowohl rechteckige als auch dreieckige Modelle. Die Füße lassen sich der Kükengröße entsprechend verstellen, so dass es möglich ist, die Höhe dem Wachstum anzupassen. Die Höhe passt, wenn der Rücken des stehenden Kükens die Platte leicht berührt.
Wie lange brauchen die Küken die Wärmequelle?
In den ersten Tagen benötigen die Küken eine etwa 36 bis 38 Grad warme Umgebung. Allerdings muss es auch möglich sein, dass sich die Tiere an einen kühleren Ort zurückziehen. Küken aus der Naturbrut sitzen schließlich auch nicht rund um die Uhr unter der Glucke.
Mit dem Wachsen der Federn reduziert der Hühnerhalter die Temperatur schrittweise Grad um Grad. Er beginnt damit etwa am fünften Tag. Das geht solange, bis eine Temperatur von etwa 15 bis 18 Grad erreicht ist.
Im Alter von rund sechs bis acht Wochen sind die Küken befiedert und können nun auch ins Freie. Natürlich ist das im Sommer auch schon früher möglich, insofern die Temperaturen auch nachts nicht unter 15 Grad fallen.
Futter und Wasser
Den Küken muss immer Futter und frisches Wasser zur Verfügung stehen. Im Fachhandel gibt es extra Kükenstarter in mehliger oder pelletierter Variante.
Manche Hühnerhalter mischen das Kükenfutter auch selbst und verwenden dafür unter anderem Haferflocken, Eier und Kräuter. Da die Hühnchen eine ganz bestimmte Nährstoffzusammensetzung benötigen, ist das Selbstmischen nicht ganz einfach.
Damit die Küken nicht im Futter und Wasser herumtapsen und es nicht verschmutzen, lohnt sich die Anschaffung spezieller Futterbehälter und Tränken:
- In einer Stülptränke ist das Wasser hygienisch aufbewahrt und läuft immer wieder frisch nach.
- Futterbehälter gibt es verschiedene. Die runden Futterautomaten bestehen aus einem Vorratstank und einer kranzförmigen Fressrille, in die das Futter nachrutscht. Die Futterrille unterteilt sich in verschiedene Parzellen. Es gibt auch längliche Futterbehälter in Form einer Rinne.
Im Handel gibt es deshalb spezielle Kükenfuttermittel mit Kokzidiostatikum. Das ist ein Medikament, das die Parasiten tötet.